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dass er sich auf die Wenigen Ausdrucksmittel der
Linie und des Fleckes zu beschränken hat, denn
diese Formen genügen, um das Wesentliche der
Erscheinungen, die er verwenden kann, wieder-
zugeben. Diese Beschränkung giebt den Arbeiten
des ganzen Kreises trotz aller individueller Ver-
schiedenheit eine gemeinsame Haltung, die der
Gesamtwirkung des von ihnen illustrierten Werkes
zu gute kommt.
Dann bietet der Holzschnitt die einzige Ge-
währ, dass die Einheit des typographischen
Charakters dem Buche wiedergewonnen Wird.
Die Seite Letterndruck setzt sich aus festen
und starken, wenn auch kleinen Einzelformen
zusamm G11.
Mit diesen vertragen sich die zarten Linien
des Kupferstiches und der Radierung nicht gut,
die Töne und Tönchen des modernen Holz-
schnittes (Tonschnittes) und der ihm nahe stehen-
den mechanischen Vervielfältigungen der Tusch-
zeichnung und der Photographie noch weniger.
Nur der kräftige Holzschnitt, der sich auf
seine ursprünglichen Mittel beschränkt, kommt
neben der starken Wirkung des Letternsatzes auf.
Vor allem aber nötigt der Holzschnitt zu
einer grossen Strenge und Selbstzucht. Was
nicht bei aller Einfachheit sorgfältig durchge-
bildet ist, fällt in der Wiedergabe durch den
Holzschnitt roh und barbarisch aus. Vertiefung
des Gefühls für Form und Bewegung lässt sich
nur auf diesem Wege erreichen. Die Skizze hat