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die Bände darum nicht Weniger gelesen werden.
Wer sie besitzt, hat Mühe, sie im Hause zu be-
halten.
Auch liesse sich wohl denken, dass im Lauie
der Iahre, wenn das Bedürfnis sich zeigt, die
wichtigsten Werke in geschmackvollen aber
Wohlfeilen Ausgaben für die weitere Verbreitung
noch einmal aufgelegt werden.
Dass ein Verleger die äussere Ausstattung
so vornehm hätte gestalten können, das wäre
von vornherein ausgeschlossen gewesen. Darauf
aber musste die Gesellschaft aus anderen Gründen
hohes Gewicht legen: im Interesse des Buch-
gewerbes (Buchdruckerei und Buchbinderei) in
Hamburg.
Die vielen Privatdrucke, die auf Hamburger
Pressen hergestellt werden, pflegten bis in die
letzten Iahre ganz ohne künstlerische Absicht
gedruckt zu werden. Werke wie das von Oskar
Tesdorpf herausgegebene Familienbuch bildeten
eine seltene Ausnahme. Seitdem die Liebhaber-
bibliothek erscheint, haben die Privatdrucke in
Papier und Lettern sich meistens dem neuauf-
gestellten Typus angeschlossen.
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Die Liebhaberbibliothek giebt jetzt den Mittel-
punkt eines Komplexes von Bestrebungen ab.
Sie soll mit ihrem Inhalt die Kraft des freu-