Wer ein Werk unternimmt, das ihm nütz-
lich und nötig scheint, pflegt sich in seinen Ge-
danken auszumalen, wie es einst aussehen und
wie es wirken wird. Es ist ihm dabei, ehe er
eine Hand angelegt hat, so vertraut geworden,
dass die Ausführung ihm etwas ganz Selbst-
verständliches erscheint, und dass er davon
spricht, wie von etwas schon Gegenwärtigem.
Aber denen, die seinen Gedankengang noch
nicht mitgemacht haben, und denen das Werk
nicht so leibhaftig vor Augen steht, pflegt es,
wenn sie die Idee zuerst vernehmen, durchaus
nicht so plausibel zu sein, möge es den Urhebern
auch als die einfachste und selbstverständlichste
Sache von der Welt vorkommen.
Alle die Fragen und Zweifel, die sie längst
hinter sich haben, tauchen von neuem auf und
sind bei anderen viel schwerer zu besiegen, denn
es fehlt ihnen die starke Macht, die allen Wider-
stand überwindet: der Wille zu schaffen.
So geht es der Gesellschaft Hamburgischer
Kunstfreunde mit der Hamburgischen Liebhaber-
bibliothek.