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Ebenso glückliche Ergebnisse wurden mit
der Pflege des Buches und des Bucheinbandes
erzielt.
Wie bei den Vasen an die uralte Hamburger
Vorliebe für die Blume, so wurde auch bei dem
Buch von vorhandenen Neigungen und Gewohn-
heiten ausgegangen. Die Zahl der aus Hamburg
hervorgehenden Schriftsteller ist gering, trotz des
allgemeinen Interesses für die Litteratur aller
modernen Völker. Wo bleiben die Talente, die
doch jede Generation des grossen und eigen-
artigen Gemeinwesens als Rohmaterial hervor-
bringt? Ein Teil findet eine Bethätigung seiner
Neigungen und Kräfte in der Abfassung von
Denkwiirdigkeiten für die engere Familie. Oft
bleiben sie ungedruckt, aber die Sitte, sie als
Manuskript für die Mitglieder der meist sehr weit
verzweigten Familien drucken zu lassen, ist all-
gemein verbreitet. Es giebt Dutzende solcher
Werke allein aus diesem Jahrhundert, und in
manchen Fällen erhebt sich die Darstellung zu
ernsthaft litterarischem Wert.
Beim Druck dieser Familienlitteratur wurde
bisher nur selten auf Typen, Anordnung und
Papier Gewicht gelegt.
Um für künftige Privatdrucke Vorbild und
Anregung zu geben, beschloss die Gesellschaft,
eine Reihe von Publikationen zu machen, die die
Freude am Buch als Kunstwerk in der Ham-
burger Familie wieder verbreiten sollten.
Das Jahrbuch der Gesellschaft wuchs sich