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als die nächstliegende Aufgabe. Denn für die
ästhetische Erziehung des Auges bildet die Blume
den Ausgangspunkt.
Die Verwendung der abgeschnittenen Blume
in künstlerischem Sinne ist gebunden an die Ver-
fügung über praktische, einfache Vasen. Ob-
gleich in der allerletzten Zeit unsere Industrie
ein wenig mehr als früher dem Bedürfnis ent-
gegenkommt, fehlt doch viel, dass der Liebhaber
die nötigen Blumengefässe in der wünschens-
werten Form, Farbe, Anzahl und Wohlfeilheit
zur Hand hätte.
Ein Komitee von Damen suchte Abhilfe zu
schaffen. Es wurde nach den an lebenden Pflanzen
gewonnenen] Maassen eine Anzahl von Typen
gezeichnet für Veilchen, Rosen mit kurzen oder
langen Stengeln, Narzissen, Iris, Dahlien, und bei
gewöhnlichen Töpfern (zunächst mit einer Aus-
Wahl der vorhandenen Glasuren) in Auftrag ge-
geben.
Das Ergebnis fiel so günstig aus, und der
Bedarf der Hamburger Familie erwies sich so
bedeutend, dass grössere Bestellungen gemacht
werden mussten. Einigen hervorragenden Blumen-
händlern wurden die überaus brauchbaren Waren
dann in Vertrieb gegeben. Der Preis wurde
sehr niedrig gestellt, um allen Kreisen die An-
nehmlichkeit zu gute kommen zu lassen; von
dreissig Pfennig bis zu einer Mark durchschnittlich.
Ein Versuch, den Handel mit wilden Blumen
zu organisieren, ist auf den ersten Antrieb noch