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Mittel sein, die Thorheiten und Irrtümer des
Dilettantismus zu bekämpfen. Auch der Dilet-
tant kann sich nicht entwickeln ohne Kritik, vor
allem nicht ohne Selbstkritik. Was seine Arbeit
wert ist, sieht er nicht so leicht zu Hause im
Kreise seiner Familie und Freunde, wo seine
Werke allein auftreten, sondern viel schneller in
der Ausstellung, wo sie mit den Leistungen aller
Gleichstrebenden verglichen werden können.
Obendrein bietet ihm das Bewusstsein, dass er
am Ende des Iahres öffentlich aufzutreten und
für seine Arbeiten einzustehen hat, Sporn und
Ziel. Es ist ganz augenfällig, dass die Hamburger
Ausstellungen in diesem Sinne schon gewirkt
haben.
Die Erkenntnis drängte sich von selber auf,
dass der Dilettant seine Kraft überschätzt, wenn
er sich aufs Bildermalen verlegt. Sein Gebiet
ist die Studie.
Jqbf
In den monatlichen Versammlungen werden
die Angelegenheiten der Gesellschaft, Fragen aus
der künstlerischen Bewegung und die Thätigkeit
der Museen besprochen. Mit ihren übrigen Unter-
nehmungen hat die Gesellschaft eingesetzt, wo
sich für die Pflege der Kunst im Hause die
besten Aussichten boten.
Eine Vertiefung des Blumenkultus erschien