Volltext: Vom Arbeitsfeld des Dilettantismus ([Bd. 13])

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ein Umschwung auch im Bildnis des Erwachsenen 
anbahnt, lässt sich ebenfalls beobachten. Es ist 
natürlich nicht daran zu denken, dass er etwa, 
wie beim Kinderbildnis, diesen Zweig an sich 
reissen könnte. Aber in Hamburg haben die 
Ausstellungen, die gerade von den hervorragend- 
sten Berufsphotographen eifrig besucht werden, 
allerlei neue Gedanken bereits angeregt. In Zu- 
kunft dürfte der Berufsphotograph zwei Kate- 
gorien machen, eine künstlerische, die auf die 
Herausarbeitung des Charakteristischen ausgeht 
und auf verschönernde und verallgemeinernde 
Retouche verzichtet, und die herkömmliche, die 
damit in eine niedrigere Stellung gedrückt wird. 
Schon für das kommende Jahr hat die Gesell- 
schaft zur Förderung der Amateurphotographie 
eine Ausstellung künstlerischer Bildnisaufnahmen 
von Berufsphotographen in Aussicht genommen. 
Somit sind in der kurzen Zeit ihrer Thätig- 
keit Wichtige Ziele erreicht. Die Hamburger 
Ausstellungen und die Ausstellung in Berlin 
haben in der deutschen Amateurphotographie 
dem künstlerischen Prinzip zum Durchbruch ver- 
holfen, sowohl was die Anschauung anbetrifft, 
wie in der technischen Behandlung. Vor 1894 
herrschte in Deutschland fast unuinschränkt das 
Albuminverfahren, seither sind die Mittel der 
Platinotypie und seit kurzer Zeit die künstlerisch 
noch unendlich ergiebigeren Gummidrucke all- 
gemein aufgenommen, die an Vornehmheit des 
Tons mit der Radierung wetteifern. 
Lichtwark, Arbeitsfeld d. Dilettantismus. 3
	        
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