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graphien, und eine lokale Ausstellung von Er-
zeugnissen des Dilettantismus. In beiden Fällen
stellte die Kommission für die Verwaltung der
Kunsthalle die Räume zur Verfügung, eine Ver-
günstigung, die dem noch nicht näher einge-
Weihten Publikum ohne weiteres klar zu machen
geeignet War, dass es sich um eine Angelegen-
heit von öffentlichem Interesse handelte.
Beide Ausstellungen waren nach denselben
Grundsätzen angelegt. Es hätte nahe gelegen,
nur eine Auswahl des Allerbesten vorzuführen.
Aber damit wäre Weder für das Publikum noch
für die Dilettanten etwas Rechtes erreicht wor-
den. Denn dass einzelne Liebhaber es in der
Photographie, im Zeichnen und in der Malerei
zu tüchtigen Leistungen gebracht hatten, war
ohnehin bekannt. Dagegen fehlte eine Einsicht
in den Umfang und die Durchschnittsqualität der
dilettantischen Produktion.
So sollten die Ausstellungen dazu dienen,
an einem möglichst umfangreichen Material den
Thatsachenbestand klarzulegen. Wer beim Durch-
schreiten der übervollen Räume, in denen sich
die Mittelmässigkeit breit und das Gute rar
machte, nicht im Auge behielt, dass es sich um
eine vorläufige Heerschau handelte, durfte sich
kopfschüttelnd fragen, was das Alles in den
Räumen eines Museums zu thun habe.
Beide Ausstellungen führten an einer über-
wältigenden Fülle von Material den Beweis, dass
in der That der Dilettantismus in der jüngeren