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und Kunsthandwerken auf die Dauer mehr, als
es zu begreifen und zu verlangen imstande ist.
Die heissesten Bemühungen eines begabten und
kultivierten Baumeisters pflegen bei uns, wenige
Ausnahmen abgerechnet, an dem passiven oder
aktiven Widerstande der unerzogenen Auftrag-
geber zu scheitern.
Lebten wir allein auf der Welt, so könnte
der Banause, der selber kein Bedürfnis nach
Kunst hat, mit einem Schein von Unwiderleg1ich-
keit sagen: Kunst braucht eigentlich gar nicht
zu existieren.
und
Aber Während der Deutsche schläft,
arbeiten seine Nachbarn.
wachen
Wenn er dann erwacht und gewahr Wird,
dass die Engländer, Amerikaner und Franzosen
unterdes viele schöne und neue Dinge erzeugt
haben, die das Leben schmücken, dann möchte
er sie auch haben, kauft sie ihnen um schweres
Geld ab und lässt seine eigenen Kunsthandwerker
ganz einfach sitzen. Das ist die furchtbare Nieder-
lage, die sich gerade jetzt in den grösseren deut-
schen Städten vorb ereitet oder schon vollzogen hat.
Alle Mann an Bord!