Volltext: Vom Arbeitsfeld des Dilettantismus ([Bd. 13])

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und die vorherrschenden politischen Bestrebungen 
entziehen vorläufig dem künstlerischen Dilettan- 
tismus in den unteren Schichten des Volkes den 
Boden. Und Wären Musse und Wille da, so wäre 
es verkehrt, das Alte erneuern zu wollen. Es 
ist ohne Kraft, sonst würde es aus sich selbst 
neues Leben entwickeln. Und es ist verlorene 
Liebesrniih, neue Bildung von unten auf bauen 
zu wollen. Aller Fortschritt besteht darin, dass 
Einzelne einen höheren Typus Vorleben und die 
Massen ihnen nachstreben. 
In der That War ja die in den letzten Zügen 
liegende Volkskunst Wie die dem gleichen Schick- 
sal verfallene Volkstracht ein Niederschlag städti- 
scher, aüstokratischer Kultur. 
Aber es sind neue Entwickelungskeime be- 
reits vorhanden, deren Pilege eine neue künstle- 
rische Kultur verspricht. Das ist der seit einem 
Iahrzehnt mächtig auflebende Dilettantismus der 
höheren Stände, der geradezu die Volkskunst 
unserer Zeit geworden ist. 
In den Kreisen der Wohlhabenden allein 
finden sich heute die Bedingungen des Gredeihens, 
Musse, Mittel und Bedürfnis. Wenn der Dilettan- 
tismus gesundet, so kann  und muss  von 
ihm aus mit der Zeit die neue Volkskunst ent- 
stehen.
	        
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