fähigkeit überhaupt unterbindet. Geniessen kann
nur, wer sich mit ganzer Seele hingiebt.
Denn bei aller Kunst handelt es sich um die
Äusserung einer eigenartigen Persönlichkeit. Ie
stärker und origineller diese veranlagt ist, ein
desto grösseres Mass von Hingebung und Selbst-
vergessenheit erfordert sie vom Geniessenden.
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Keins
der
modernen Kulturvölker
hat
OS SO
nötig Wie wir Deutschen, dass der Einzelne an
seine künstlerische Erziehung die Hand legt.
Das Ziel dieser Erziehung ist die Fähigkeit,
Kunst zu geniessen oder, Wie man früher sagte,
Kunst zu verstehen.
Als
das
beste
Mittel
dürfen
wir
für
die
bil-
dende Kunst so gut wie für die Musik den ernsten
Dilettantismus betrachten.
Wohl verstanden den ernsten. Der oberfläch-
liche, der sich bald zufrieden giebt, ist ein Hinder-
nis und sollte erbarmungslos ausgerottet Werden.
Neben dem Dilettantismus im engeren Sinne
ist der sicherste Weg, Kunst fühlen zu lernen,
die Thätigkeit des Sammlers. Wir Wollen dar-
unter namentlich den verstehen, der sein Inter-
esse dem Leben seiner eigenen Epoche zuwendet.
Wenn sich auch der hohe Wert von Sammlungen
alter Kunst im Privatbesitz nicht verkennen lässt,
erst die innige Berührung mit der Produktion