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urtheilt man besser, ohne einer neuen Rechnung dazu zu bedürfen,
nach der, auf G bezüglichen, mittlern VerhäItnissabWYeichung v,
wo sich unmittelbar zeigt, dass dieselbe zwischen den ver-
schiedensten Bildern "nicht sehr stark variirt, nur von 4,582 bis
1,707; und fraglich, ob nicht selbst diese Verschiedenheiten
wesentlich nur von unausgeglichenen Zufälligkeiten abhängen.
.le mehr v von der Einheit abweicht, desto grösser die Verhältniss-
massige Schwankung; ein Werth z l würde bedeuten, dass alle
Exemplare dieselbe Grösse G haben, mithin gar keine Schwankung
in Bezug darauf stattfände.
Sowohl e als v ändern sich ein wenig mit der Zahl m der
Exemplare, aus der sie abgeleitet sind, und bedürfen nach der
obigen Bestimmungsweise eigentlich noch einer kleinen Gorrection,
sog. Correction wegen des endlichen m, um sie auf den Normal-
fall zurückzuführen, dass sie aus einem unendlichen m abgeleitet
wären. Doch kann diese Correction, welche um so geringfügiger
wird, je mehr m wächst, bei so grossem m, als hier zur Bestimmung
von e und v vorgelegen hat, füglich vernachlässigt werden, und ist
auch in den Bestimmungen der Tabelle vernachlässigt worden.
Um sie noch vorzunehmen, hätte man das nach obiger Regel be-
stimmte e noch mit V ä zu multipliciren, und denselben Cor-
rectionsfactor auf den logarithmischen Quotienten anzuwenden, zu
welchem die in den Logarithmentafeln gesuchte Zahl das v giebt.
Einfacher, nur minder sicher, als nach den d u rchschnitt-
lichen e, v, lässt sich die grössere oder geringere Schwankung
der Bilder auch nach dem einfachen Abstande der extremen
Werthe von einander oder von den Hauptwerthen beurtheilen;
auch hat es ein gewisses allgemeineres Interesse, die grössten
und kleinsten Werthe zu kennen, bis zu welchen ein Collectiv-
gegenstand unter einer gegebenen Zahl von Exemplaren gelangt
ist, wobei man freilich nicht übersehen darf, dass, wenn die Zahl
der Exemplare und hiemit der Spielraum der Abweichungen sich
vergrössert hätte, auch wohl die Extreme noch weiter von ein-
ander abgewichen sein könnten; so dass man keine festen Werthe
in den bei gegebenem m beobachteten Extremen sehen kann. Nicht
überschreitbare Gränzen derselben aber sind mathematisch über-
haupt nicht angebbar; nur lässt sich im Allgemeinen sagen, dass,
wenn die Zahl der Exemplare schon gross ist, sie nach Wahr-
Fechner, Vorschule d. Aesthetik. II. 49