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unter einer gegebenen grossen Zahl von Bildern gegebener Klasse
und Abtheilung vorkommen, oder anders ausgedrückt, wie sich
die Zahl einer gegebenen Art von Bildern nach ihrer Höhe und
Breite vertheilt, so zeigen die Vertheilungstafeln aller Klassen und
Abtheilungen denselben Hauptgang der Vertheilung, der sich aber
nach der Grösse und Lage der llauptwerthe darin specialisirt; ja
man kann in den gut dcfinirten Klassen und Abtheilungen, nach
Bestimmung weniger Constanteil 1)„ IV) aus der Erfahrung,
zum Voraus berechnen, wie viel Bilder von gegebener Höhe und
Breite unter einer gegebenen grossen Zahl derselben zu erwmrttan
sind.
Als Bilderklassen unterscheide ich hier religiöse, mythologische,
Genre-, Landstrhafts- und Stillleben-Bilder, wie unter 7) näher
angegeben werden wird. Auf diese Klassen nämlich hat sich die
Untersuchung erstreckt; doch sind aus weiterhin anzugebenden
(irüntlen die religiösen und mythologischen nur zu wenigen Be-
stimmungen mit zugezogen werden. In jeder Klasse aber sind,
wie schon im 33. Abschn. bemerkt, zwei Abtheilungen zu
unterscheiden, nämlich von Bildern, in denen die Höhe h grösser
als die Breite b ist, und solchen, von denen das Umgekehrte gilt,
erstere mit h ) b, letztere mit b ) h zu bezeichnen. Zwischen
beiden Abtheilungen sind die nach 4) sehr selten vorkommenden
quadratischen Bilder, abwechselnd, wie sie sich darboten, gleich
vertheilt werdendem) Es sind aber auch aus der Zusammenrechnung
ii) Der Mathematiker denkt hiebei natürlich gleich an das Gausssche Ge-
setz zufälliger Abweichungen als normirend; aber diess gilt in der von Gauss
autgestellten Fassung nur für Symmetrie der Abweichungen bezüglich des
arithmetischen Mittels, die bei Gemüldedimensionen nicht besteht, und für
arithmetische (nicht verhällnissmässige) Abweichungen, womit man bei Ge-
inäldedimensionen nicht auskommt. Es lässt sich aber, wie unter 6) zu
zeigen, das Gausssche Gesetz durch gewisse Moditicationen für unsern Fall
anwendbarmachen, und der Hauptzweck der Untersuchung ist dahin gegangen,
diese Modificzitionen theoretisch zu bestimmen und erfahrungsmässig zu
bewähren.
ist) Diess ist jedenfalls richtiger, als sie sowohl der einen als andern Ab-
tlieiltmg ga n z zuzurechnen, weil bei den als quadratisch aufgeführten Bil-
dern doch bald die eine, bald die andre Dimension um etwas grüssei- als die
andre sein wird, nur dass die Nlessurlg sehr kleine Unterschiede nicht be-
rücksi