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XLIV.
Anhangsabschnitt über die gesetzlichen
Verhältnisse der Galleriebilder.
Mass-
Vorbemerkunge n.
Ich gebe diesen Abschnitt als Anhang, weil er vielmehr einen
ästhetisch interessanten Gegenstand betrifft, als dass er selbst ein
erhebliches ästhetisches Interesse hätte, obschon ihm nach Ah-
schnitt XXXIll ein solches doch nicht ganz fehlt. Man kann nämlich
zu den dort angestellten Betrachtungen die genauen Durchschnitts-
masse und von mir sogenannten Normalwerthe verschiedener
Bilderklassen (Genre, Landschaft u. s. w.) aus dem Folgenden
entnehmen, dabei sich überzeugen, dass, welche Bilderklasse man
ins Auge fassen mag, das Verhältniss der grösseren zur kleineren
Dimension durchschnittlich viel kleiner als das des goldnen
Schnittes ist. Auch mag man vielleicht einiges praktische Interesse
daran nehmen, wie viel Bilder gegebener Klasse (abgesehen vom
Rahmen) eine Wand nach Höhe oder Breite aufzunehmen vermag,
und in welchem durchschnittlichen Verhältnisse Bilder verschiedener
Klassen überhaupt in Gallerieen vorkommen; über was Alles sich
Data im Folgenden linden.
Inzwischen würden diese Puncte von im Ganzen nur un-
erheblichem Interesse keinesweges zu einer so ausnehmend um-
ständlichen und mühseligen Untersuchung der Massverhältnisse
der Galleriegemälde Anlass gegeben haben, als ich darauf gewandt
habe. Es tritt aber diese Untersuchung hinein in eine, seit lange von
mir unternommene, bisher noch nicht abgeschlossene, allgemeinere
Untersuchung über die gesetzlichen Massverhältnisse von Collectiv-
gegenständen (d. h. Gegenständen aus unbestimmbar vielen nach
Zufallsgesetzen variirenden Exemplaren, wie solche in verschie-
densten Gebieten vdrkommem) wovon die artistischen eine be-
sondre Abtheilung bilden. ln dieser allgemeinen Untersuchung
aber nimmt die Untersuchung der Dimensionen der Galleriegemälde
eine wichtige Stelle ein, da die Galleriegemalde aus Gesichts-
puncten, von denen ich unter 6) spreche, vor vielen andern Collec-
tivgegenständen geeignet erscheinen, einer, früherik) gelegentlich
k) In der Abhandlung nUeber den Ausgangswertl
chungssulnme. Leipzig. Hirzel 4874." S. 10 ff.
Fe oh n er, Vorschule 11. Aesthetik. II.
der kleinsten
Abwei