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eines kleinen Gegenstandes zum I.usteindrueke desselben nicht nur
beitragen können, sondern meist zur Ergänzung desselben gehören
werden.
Das Lächerliche theilt zwar den Luslcharzlktei" mit dem
Erhahenen, aber während bei Ietzterm dieser Charakter Wesent-
[ich an einheitlicher Grösse hängt, hängt er (nach dem 17. Ahschnnf
bei dem Lächerlivhcn an einer starken DHTercnz oder selbst wider-
sprechenden
knüpften.
Beschaffeiiheit des einheitlich VQI
XXXIII. Ueber die Grösse von Kunstwerken, insbeson-
dere Gemälden, aus ästhetischem Gesiehtspnnete.
An jedem Kunstwerke kann man so zu sagen eine äusserc
und innere Grösse unterscheiden. Die äussere ist leicht äusserlich
gemessen, die innere ist durch den Umfang, die Höhe und 'l"rag-
weite der Vorstellungen und Gefühle, die durch den Inhalt des
Kunstwerkes ins Spiel gesetzt werden, als bestimmt anzusehen,
und für die gesammte lebendige Wirkung hievon, Wiizwollen sie
die Bedeutung des Inhaltes oder Bedeutung schlechthin nennen,
haben wir wenigstens einen ungefähren innern Massstab. Jeder
wird zugestehen, dass durchschn ittlich, und um Durch-
schnittliches soll es sich hier hauptsächlich handeln, die Bedeu-
tung des Inhaltes religiöser Bilder grösser als die von weltlich
historischen Bildern, und wieder die Bedeutung weltlich histo-
rischer Bilder grösser als die von Gcnrebildern ist. Auch wird man
innerhalb jeder dieser Klassen leicht Unterschiede der Bedeutung
zwischen verschiedenen Bildern machen, oft freilich auch über die
Rangordnung in Zweifel bleiben können; aber wir halten uns an
Fülle, wo wir nicht in Zweifel sind.
Im Allgemeinen nun verlangt das Stilgefühl, die äussere Grösse
eines Kunstwerkes der inneren anzupassen, daher die Kolossalitäit
von Kunstwerken, die eine erhabene Bedeutung haben, gegenüber
den genrchaften Darstellungen von wenigen Quadratfussen. Vieler-