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Annäherung an diesen Wegfall eine Annäherung an solchen Ein-
druck gewähren, also die Erscheinung von etwas sehr Kleine-m,
Schwachen, insbesondere in Folge oder Nachlaarschaft von etwas
sehr Grossem, Starken, fast eben so erhaben sein , als der völlige
Wegfall in obigen Beispielen, statt dass es nur den, gar nicht
erhabenen, Eindruck des Schwachen macht, z. B. einleises Ge-
lispel statt einer Pause in einer rauschenden Musik. Aber diess
möchte so zu fassen sein. Fällt die starke Crsach plötzlich auf
grosse Schwäche herab ohne doch null zu werden (unter die
Schwelle zu sinken), so nimmt nun das Schwache unsre Atlfmerk-
sainkeit gefangen und giebt den entsprechend schwachen Eindruck,
wogegen, wenn das Starke ganz Wegfällt, nichts Positives da ist,
was unsre Aufmerksamkeit anzieht, mithin der starke Differenz-
eindruck jetzt ungestört sich geltend macht. Uebrigcns kann doch .
auch eine Ursach, ohne ganz wegzufallen, auf einen solchen Grad
der Schwäche. sinken, dass unsere Aufmerksamkeit nicht mehr da-
von angezogen wird, und dann laesteht auch die Annäherung an
den Eindruck des völligen YVegfalls. Die erhahenste Oede und
Pause ist doch nicht absolut öde und nicht absolut still.
Dass der Eindruck der Erhabenheit nicht blos durch sin n
liche Gegenstände oder Vorstellungen von solchen, sondern auch
vorgestellte geistige Eigenschaften laewirkt werden könne, wird
durch die Geläufigkeit der Ausdrücke: erhabener Charakter, erha-
bene Gesinnung, erhabener Geist, bezeugt. Nur dass es nicht Sache
der Aesthetik in der hier eingehaltenen Beschränkung ist, sich mit
rein geistiger Erhabenheit zu beschäftigen, ausser sofern sie sich
durch sinnliche Zeichen kund gieht. Und solche können zwar oft in
sinnlicher Grösse oder Kraftäusserung, aber sie können auch in an-
dern Zeichen liegen, wonach der Eindruck der Erhabenheit nichts
Wenigerals allgemein in Proportion mitsinnlicherGrösse oderStärke
wächst. Das Christkind in denArmen derRaphaePschen Sixtina macht
einen erhabenern Eindruck als ein riesenmässiger St. Christoph auf
andern Bildern; eine kleine Jkupiterslaüste kann erhabener scheinen,
als eine grosse Negerhüste; und ein gothischer Dom erscheint erha-
bener als ein viel grösserer Fels. Ja eine geistige Kraft kann um
so erhabener erscheinen, mit je kleinern Mitteln sie einen grossen
Zweck erreicht, wie denn Jean Paul geltend macht, dass die Be-
wegung von Jupiters Augenbrauen erhabener sei als die seines
Armes oder ganzen Körpers.