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der
Erhabenheit
beruht ,
mit Lust und
HUF
Unlust nicht
nichts
schaffen, sondern steht dem Gefühl derselben polar entgegen
Nach Hermann ist der Eindruck des Erhabenen dem des Lä-
cherlichen gegenüber ein mehr ufeinerlicher.
Nach den Meisten giebt es nur eine Erhabenheit aus quanti-
tativen], nach Köstlin jedoch auch aus qualitativem Gesichts-
puncte.
Kant unterscheidet das Erhabene in ein mathematisch und
ein dynamisch Erhahenes, je nachdem es eine extensive (irösse,
als wie Ausdehnung, Dauer, Zahl, oder eine intensive Grösse, als
wie Stärke, Macht, Kraft, Widerstandsgrösse ist, was den Ein-
druck der Erhabenheit bestimmt; Schiller in ein solches,
welches unsre Fassungskraft übersteigt und welches unsrer Le-
benskraft droht; Vischer in ein objectiv Erhahenes, Welches
seinen Eindruck physischerseits ohne Rücksicht auf die Abstam-
mung aus geistiger Kraft macht, worunter das Erhahene des Bau-
mes, der Zeit und der physischen Kraft gehört, und ein subjectiv
Erhabenes, wie das der Leidenschaft, des guten und bösen Wlil-
lens. Jean Paul unterscheidet in ähnlicher Weise eine Erha-
benheit der Natur von einer sittlichen oder handelnden Erhaben-
heit, wozwfischen er aber die Erhabenheit der Unermesslichkeit und
Gottheit stellt. Das Erhabene der Natur theilt er in ein optisch und
ein akustisch Erhabenes. Z eising unterscheidet im Erhabenen
als Modificationen ndas Imposante, d. i. dasjenige Erhahene,
welches erhaben ist für Anderes; das Majestä tische, d. i.
dasjenige Erhabene, welches erhaben ist für s ich; und das
Glorreiche, d. i. dasjenige Erhahenti, welches erhaben ist für
das Abs olutea
Weit die meisten kommen doch darin überein, dass sie in der
Bestimmung der Erhabenheit den Begriß der Unendlichkeit und
sein Verhäiltniss zur Endlichkeit eine wichtige Belle spielen "lassen.
Ja von Jean Paul hat man die Erklärung, dass das Erhabene das
angewandte Unendliche sei.
Ohne auf eine Ausführung und Discussion der vorigen, zum
Theil sehr abstrusen und spitzfindigen, Auffassungen der Erheben-
heit, wovon sich hier nicht viel mehr als die Stichworte anfüh-
ren liessen, einzugehen, suchen wir unsere eigenen Wege zu
gehen, wohei sich Gcsichtspuncte theils der Uebereinstinnnung