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principe statt. 1m Falle sie in entgegengesetztem Sinne gehen,
kann nach Umständen das Gefallen oder Missfallen überwiegen
oder ein Schwanken zwischen beiden entstehen, überhaupt ver-
schiedene Fälle eintreten.
S0 wird durch die Zusammenstimmung aller Darstellungs-
mittel zu einer missfälligen Idee die Missfälligkeit derselben mit
um so grösserer Kraft zur Geltung kommen, indess uns doch noch
die gute Zusammenstimmung gefallen kann; wo sich dann nicht
allgemein sagen lässt, was im Ganzen überwiegen wird, es viel-
mehr auf die Richtung ankommen wird, welche der Geist bei der
Auffassung nimmt, ob sie mehr nach der formalen oder sachlichen
Seite geht.
Dass die associativen und sachlichen Mitbestimmungen unsers
Principes sich mit einander kreuzen können , liegt darin, dass die
associativen Vorstellungen, die sich mitbestimmend an einen
directen Eindruck knüpfen, ihrerseits den Verhältnissen der Ein-
heit und Mannichfaltigkeit unterliegen, also nicht nur formaler-
seits durch ihre einheitliche Verknüpfung, sondern auch sachlicher-
seits durch den verknüpften Inhalt diese Mitbestimmung äussern
können.
Nähere Bestimmungen.
Die Mannichlaltigkeit an einem Gegenstande kann aus drei
verschiedenen Gesichtspuncten Wachsen: erstens, sofern die Menge
des räumlich oder zeitlich Verschiedenen zunimmt; zweitens, so-
fern die Zahl der Verschiedenheiten zunimmt oder Unterschiede
aus mehrerlei Einsichten vorkommen ; drittens, sofern der Grad der
Verschiedenheit wächst, Wonach sich in Kürze eine exten sive,
m ul tip l e und gra duelle Seite der Mannichfaltigkeit wird unter-
scheiden lassen. aaaaaa, ababab, abcdef haben gleiche extensive
Mannichfaltigkeit, sofern sie eine gleiche Zahl räumlich oder zeit-
lich verschiedener Theile einschliessen, aber folgen sich betreffs der
multiplen Mannichfaltigkeit in der aufgestellten Ordnung. Ein Viel-
eck behält bei gleich bleibender Zahl der Seiten dieselbe extensive
Mannichfaltigkeit, wie sich auch das Verhältniss der Seiten und
Winkel ändert; aber die multiple Mannichfaltigkeit wächst, wenn
die Seiten oder Winkel aus gleich ungleich werden, und die gra-
duelle wächst mit dem Grade dieser Ungleichheit.
Auf den Einheitsbezug scheinen für den ersten Anblick quan-