Volltext: Vorschule der Aesthetik (Theil 1)

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schlagenden, religiösen Motive die wcltbewcgendc Kraft wieder- 
gewinnen, in deren Schwächung der Missbrauch der Vernunft, 
mit Dogmen, die ihr widersprechen, gewetteifert hat. 
Was mir überhaupt principicll in diesen Beziehungen zu 
gelten scheint, habe ich näher lheils in dem Schriftcheu nUeher das 
höchste Guta (worüber Discussionen mit Ulriei in Fichtds philos. 
Zeitschr. 4848. S. 463.) und vDie drei Motive und Gründe des 
Glaubensa besprochen. 
III. 
Aesthetisehe Gesetze oder 
Allgemeinen. 
Principe 
im 
lm Interesse einheitlichen Charakters der ganzen Aesthetik 
wäre zu wünschen, dass sich alle Gesetze des Gefallens und Miss- 
fallens, wovon darin zu sprechen, als besondre Falle eines allge- 
meinsten Gesetzes darstellen liessen. Mag es aber ein solches an 
sieh geben, so liegt es doch bis jetzt noch eben so für uns im 
Dunkel, als ein zillgeixieinster und letzter Grund aller Lust und 
Unlust, mit dem es natürlicherweise zusammenhängt. Zwar hat 
man wohl das allbekannte Princip einheitlicher Verknüpfung des 
Manniehfaltigen, was nichts hindert als Gesetz zu formuliren, an 
die Spitze der ganzen Aesthetik gestellt; und gewiss ist es eins 
der wichtigsten Principe; wir wollen später davon sprechen; aber 
ich wüsste doch mit ihm allein xiieht auszukommen. Wie liesse 
sich z. B. aus ihm erklären, dass das Gefallen, was wir an der 
Auflösung einer Dissonanz durch eine Gonsonanz haben, Ulüllt 
dasselbe läleibt, wenn wir die Folge der Accorde umkehren; (lass 
wir uns an Garstiges gewöhnen und das Schönste überdrüssig 
werden können, dass es überall ein Zuviel und ein Zuwenig giebt, 
was uns missfällt u. s. w. 
Zimmermann, einer der Hanptstimmführer der heutigen 
Aesthetik, Verfasser einer Geschichte und eines Systems der 
Aesthetik, rüstig und mächtig in ästhetischer Kritik, hat für dieses 
eine Gesetz zwei als fundamental für die ganze Aesthetik aufge-
	        
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