Volltext: Vorschule der Aesthetik (Theil 1)

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zeigte sich nach Zusammenzählung aller Fälle, dass eine gewisse 
Art von Rechtecken ein so grosses Uebergewicht in der Zahl der 
Bevorzugungen hatte, überhaupt eine solche Ordnung in der Rei- 
henfolge der Bevorzugungen herauskam, dass diess nicht von Zu- 
fälligkeiten abhängig gemacht werden konnte. 
Der Erfolg war dieser: Nur in sehr wenigen Fällen wurde 
ein Urtheil ganz verweigert, aber auch nur in wenigen Fällen, 
0bW0hl es deren einige gab, war das Urtheil sehr entschieden und 
sicher. Meist fand längeres Schwanken statt; und wenn man 
sich schon für ein Rechteck entschieden hatte, zog man nachher 
manchmal bei demselben Versuch, sich corrigirend, noch ein ande- 
res vor oder man blieb zwischen zwei, drei oder gar vier Recht- 
ecken schwankend m). Wurde der Versuch mit denselben Personen 
zu einer andern Zeit, nachdem der Eindruck des frühem erloschen 
war, wiederholt, wie es einigemale geschah, so wurde statt des 
beim frühern Versuche vorgezogenen Rechtecks nicht selten ein an- 
deres, dem Verhältnisse nach benachbartes, vorgezogen.  Trotz 
dieser Unsicherheit im Einzelnen zeigt doch die obige Tabelle sehr 
entschiedene Resultate im Ganzen. 
In der That wird man nicht ohne Interesse bemerken, wie 
vom goldnen Schnitte ab die Vorzugszahlen Z nach beiden Seiten 
abnehmen, die Verwerfungszahlen z nach beiden Seiten zuneh- 
men, und zwar beides bei männlichen wie Weiblichen Individuen, 
und dass das procentale Verhältniss des Z zur Gesammtzahl für Q) 
bei m. und w. fast ganz gleich ist. Auch reicht diese Tabelle 
hin, von den obigen Sätzen die Sätze a, b, c, d, e zu bewei- 
sen; man muss sich nur hüten, ihr mehr abgewinnen zu wol- 
len, als sie hergeben kann. Wollte man eine Curve der Wohl- 
gefälligkeit nach einer solchen Tabelle entwerfen, so müssten nicht 
nur die Seitenverhaltnisse der auf einander folgenden Rechtecke 
in gleichen Verhältnissabständen von einander stehen (d. i. ihre 
Logarithmen um gleiche arithmetische Differenzen von einander 
abweichen), sondern auch die Zahl der geprüften Rechtecke ober- 
halb und unterhalb des goldnen Schnitts einander gleich sein, was 
beides in obiger Tabelle nicht der Fall ist, aber bei etwaiger Wie- 
deraufnahme dieser Versuche beobachtet zu werden verdiente. 
WBDH man 
i) Die Fällung eines Vorzugsurtheils wurde erleichtert, 
die ungefülligsten Rechtecke aussondern liess. 
GFSL
	        
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