zugehen hier nicht die Absicht, und näch historischen Hauptbe-
ziehungen auf die Geschichtsdarstellungen der Aesthetik von Lotze
und von Zimmermann zu verweisen ist.
Volibegriife.
Mit schwierigen philosophischen und theologischen Vorbe-
griffen, worin die Aesthetik von Oben ihre Begründung sucht,
haben wir erklürtermassen weder anzufangen noch wird uns die
Folge darauf führen; was wir aber von Erklärungen in unserm
Sinne für die Folge brauchen, wird auch die Folge bringen. In-
zwischen giebt es manche Begriffe oder Worte zur Bezeichnung
von Begriffen, ohne deren Gebrauch man in Besprechung ästheti-
scher Verhältnisse überhaupt keinen Schritt thun und den Begriff
der Aesthetik selbst nicht klar stellen kann , worüber es doch gut
sein wird, einige Erklärungen vorauszuschicken, da die Ge-
brauchsweise dieser BegrilTe Weder im Leben noch in derWVissen-
Schaft ganz fest steht. Nun gilt es jedenfalls anzugeben, wie wir
unserseits sie brauchen wollen. Der enge Zusammenhang aber,
in welchem die ästhetischen Grundbegriffe mit den praktischen
und darunter ethischen stehen, wird von selbst darauf führen,
mit Erklärungen über die ersten solche über die letzten zu ver-
binden, und bis zu gewissen Gränzen auf die Beziehung der Ethik
zur Aesthetik selbst einzugehen.
4) Gefallen und Missfallen, Lust und Unlust.
Wir sagen überhaupt, dass uns etwas gefällt oder miss-
fällt, je nachdem es, unserer Betrachtung oder Vorstellung dar-
geboten, derselben einen lustvollen oder unlustvollen Charakter
ertheilt. Die Lust, die wir unmittelbar am Wbhlgeschmack einer
Speise empfinden, das Lustgefühl der Kraft und Gesundheit ist
noch nicht das Gefallen daran, wohl aber die Lust der Vorstellung,
dass wir etwas Angenehmes schmecken, geschmeckt haben oder
Schmecken werden, wie der Vorstellung, dass wir gesund und