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chcninhalt einem Quadrat von 80 Millim. Selte", aber verschie-
denem Seitenverhältniss, das kürzeste davon ein Quadrat mit dem
Seitenverhältniss l sl, das längste mit dem Verhältniss 2: ö, da-
zwischen auch das goldne Schnittrechteck mit 24 :34, wurden
auf einer schwarzen Tafel ausgebreitet, und zwar in jedem neuen
Versuche (mit einem neuen Suhjecte) in neuer zufälliger Ordnung,
kreuz und quer in verschiedenster Winkelstellung zu einander.
So wurden sie im Laufe mehrerer Jahre Personen aus den ver-
schiedensten, nur immer gebildeten, Ständen, von verschieden-
stem Charakter, ohne Auswahl Solcher, denen vorweg ein guter
Geschmack zuzutrauenä), etwa vom 16. Altersjahre an, wie sich
solche gelegentlich zu den Versuchen darboten, vorgelegt, und die
Frage gestellt, welches von den verschiedenen Bechtecken, unter
möglichster Abstraction von einer bestimmten Verwendungsweise,
den iniohlgefälligsten Eindruck mache, oft auch die Frage damit
verbunden, welches den wenigst günstigen. Die Vorzugs- wie
Verwerfungsurtheile wurden summirt, für männliche und weib-
liche Individuen gesondert, und dabei die in folgender Tabelle
gegebenen Zahlen erhalten, wobei zu bemerken, dass, wenn eine
Person zwischen 2 oder 3 Bechtecken im Vorzug oder der Verwer-
fung schwankte, diese mit je 0,5 oder 0,33 notirt wurden, so dass
doch jede Person im Ganzen nur mit 4 bei einem Versuche in Rech-
nung kam; daher die (zum Theil durch mehrfache Summirung
entstandenen) Bruchwerthe bei den Zahlen. Von männlichen In-
dividuen sind solchergestalt im Ganzen 228, von weiblichen M9,
von Verwerfungsurtheilen 450 m. und M9 w. erhalten. Das
quadratische Verhältniss ist durch Bezeichnung mit Ü, und das
goldene Schnittverhaltniss durch Bezeichnung mit G) besonders
herausgehoben.
r) Diess aus dem dreifachen Gesichtspuncte, dass das Urthcil über den
Geschmack Anderer ein sehr subjectives ist, dass die Bestimmung über den
d u rch s c h n ittlic h e n Grad der Wohlgefälligkeit rücksichtslos auf Unter-
schiede des Geschmackes ihren eigenen Werth hat, und dass, da ein schlech-
ter Geschmack vom guten eben so oft nach einer als der andern Richtung
abweichen kann, zu hoffen ist, im Durchschnitt vieler Fälle ohne Unterschei-
dung des Geschmackes doch zu demselben Resultate zu kommen , als wenn
man blgg Personen von gutem Geschmack Zuzüge. Indem man aber neben-
bei auf die Urtheile der Personen, denen man einen besonders guten Ge-
schmack zutraut, achtet, erhält man zugleich Gelegenheit zu prüfen, ob sich
die so vorausgesetzte Uehereinstimmung wirklich findet.