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SchnittvcrhäHxxisses crgicbl sich durch ei
4 1' 5
w-g-w wovon das obere Vorzcxchcn
äleicl
des
nc quadraLisc-ln- (i
dem Verhältniss
nung gleich
Major zum
Minor : 4,64803 das untere dem Verhältniss des Minor zum Major :
0,64803 entspricht, womit die obigen Approximationen um so mehr
übereinkomlnen, je tiöher sie steigen. Das goldne Schnittverhältniss hat eine
ganze Reihe interessanter mathematischer Eigenschaften, deren Zusammen-
stellung gelegentlich in meiner Schrift vZur experimcntalcn Aesthetikq ge-
geben ist.
Als Fehler, welche gemeinhin (wenn auch nicht jeder von
Jedem) bei den Versuchen zurAufstellung ästhetischer Normalver-
hältnisse begangen worden sind, lassen sich folgende aufzählen,
die sich leicht durch specielle Beispiele belegen lassen würden.
a) Man baut zu viel auf theoretische Voransichten, denen keine
hinreichende Evidenz oder bindende Kraft zukommt, bevorzugt
etwa das Prineip der Einheit vor dem der Mannic-hfaltigkeit oder
umgekehrt, meint, Verhältnisse, die als Schwingungsverhältnissc
musikalisch am wohlgefälligsten erscheinen, auch ins Gebiet der
Sichtbarkeit als solche übersetzen zu können, oder glaubt selbst,
in höhern philosophischen Gesichtspuncten einen Anhalt finden zu
können. b) Man unterscheidet bei der erfahrungsmässigen Unter-
suchung das, was auf Rechnung assoeiativer Wohlgefälligkeit
kommt, nicht hinreichend von dem, was der direeten zuzuschrei-
ben. o) Man legt partieulären Bedingungen directer Wohlgefällig-
keit eine zu allgemeine und ausschliessliehe Bedeutung bei.
d) Man berücksichtigt in der Erfahrung vorzugsweise nur die mit
der Voraussetzung zutreffenden Fälle. e) Man hält sich an zu
complieirte Beispiele, als namentlich den menschlichen Körper und
Bauwerke, bei welchen nicht nur die Wohlgefälligkeit der daran
vorkommenden Formen und Verhältnisse associativ und combina-
toriseh mitbestimmt ist, sondern die auch in ihren mannichfachen
Dimensionen und zum Theil sehr unbestimmten Abtheilungen der
Willkühr mehr oder weniger Spielraum geben, was man als Haupt-
verhältniss ansehen und wie man das Mass anlegen will. f) Man
versäumt, das Experiment unter einfachst möglichen Bedingungen
anzustellen, wodurch allein die Schlüsse, die sich aus Beobach-
tungen ziehen lassen, zu einer sichern Entscheidung geführt vver-
den können.
In der That lassen sich mit Erfolg verschiedene Wege einer
experimentellen Aesthetik zur Ermittelung gesetzlicher Verhält-