Inzwischen kann man doch Uebersichts halber die Weisen
oder Seiten des Eindruekes, welche von Modifioationen des Tempds,
Tactes, Rhythmus, der Richtung und dem Wechsel des Auf- und
Absteigens in der Skala der Stärke und Höhe der Töne abhängen,
unter dem Ausdrucke musikalischer Stimmungen ZUSHHHYWH-
fassen, hiegegen die, welche von den, durch die Obertöne ver-
mittelten Verwandtschaftsbeziehtingen der Töne (Klänge) abhän-
gen, als Empfindung von Melodie und Harmonie, und
hienach kurz ein Stimmungsclement und ein specifisches
Element der Musik unterscheiden, sofern letzteres der Musik
eigenthümlicher ist als erstres.
Auf diesen beiden Elementen, im Grunde Collectiv-Elementen,
beruhen die wesentlichen Wirkungen der Musik; sie sind von
Vorstellungsassociationen unabhängig, und so viel sich von Vor-
stellungen, Erinnerungen und Besultanten derselben bezüglich auf
Dinge und Verhältnisse ausserhalh der Musik daran anknüpfen
kann, bleibt es (loch für diese wesentlich musikalischen W'irkun-
gen beiläufig und wechselt innerhalb gewisser firäinzen bei der-
selben Musik nach zufälligen Nebcnumständen.
Die, hier so genannten, musikalischen, Stimmungen stimmen
zum Theil mit solchen überein, oder klingen an solche von ge-
wisser Seite an, die auch ohne Einwirkung der Musik im Men-
schen da sein können, als da sind Stimmungen der Heiterkeit,
des Ernstes oder selbst der Traurigkeit, der Aufregung oder Sänf-
tigung, der Kraft oder Milde, der Erhabenheit oder Lieblichkeit,
des mehr oder minder leichten Flusses iunererBewegung. Nennen
wir solche Stimmungen in Ermangelung eines andern bezeich-
nenden Ausdrucks kurz lebens v erwan dte Stimm u ngen
der Musik. Obwohl die musikalischen Stimmungen dadurch bei
Weitem nicht erschöpft werden, denn für wie viele vermöehte
man keine andre Charakteristik zu finden, als durch die musikali-
schen Figuren oder Gange selbst, von welchen sie abhängen
sind sie doch von besonderer Wichtigkeit insofern, als die Musik
darin eins ihrer Mittel findet, mit andern Künsten und dem Leben
ausserhalb der Musik in Beziehung zu treten. i)
ll) Ob die lebensverwandten Stimmungen, was wir hier so genannt
haben, nicht auch, wenigstens zum 'l'heil, von den melodischen und harmo-
nischen Verwandtschaltsbeziehungen der Töne (Klänge) mit beeinflusst wer-