Volltext: Vorschule der Aesthetik (Theil 1)

Inzwischen kann man doch Uebersichts halber die Weisen 
oder Seiten des Eindruekes, welche von Modifioationen des Tempds, 
Tactes, Rhythmus, der Richtung und dem Wechsel des Auf- und 
Absteigens in der Skala der Stärke und Höhe der Töne abhängen, 
unter dem Ausdrucke musikalischer Stimmungen ZUSHHHYWH- 
fassen, hiegegen die, welche von den, durch die Obertöne ver- 
mittelten Verwandtschaftsbeziehtingen der Töne (Klänge) abhän- 
gen, als Empfindung von Melodie und Harmonie, und 
hienach kurz ein Stimmungsclement und ein specifisches 
Element der Musik unterscheiden, sofern letzteres der Musik 
eigenthümlicher ist als erstres. 
Auf diesen beiden Elementen, im Grunde Collectiv-Elementen, 
beruhen die wesentlichen Wirkungen der Musik; sie sind von 
Vorstellungsassociationen unabhängig, und so viel sich von Vor- 
stellungen, Erinnerungen und Besultanten derselben bezüglich auf 
Dinge und Verhältnisse ausserhalh der Musik daran anknüpfen 
kann, bleibt es (loch für diese wesentlich musikalischen W'irkun- 
gen beiläufig und wechselt innerhalb gewisser firäinzen bei der- 
selben Musik nach zufälligen Nebcnumständen. 
Die, hier so genannten, musikalischen, Stimmungen stimmen 
zum Theil mit solchen überein, oder klingen an solche von ge- 
wisser Seite an, die auch ohne Einwirkung der Musik im Men- 
schen da sein können, als da sind Stimmungen der Heiterkeit, 
des Ernstes oder selbst der Traurigkeit, der Aufregung oder Sänf- 
tigung, der Kraft oder Milde, der Erhabenheit oder Lieblichkeit, 
des mehr oder minder leichten Flusses iunererBewegung. Nennen 
wir solche Stimmungen in Ermangelung eines andern bezeich- 
nenden Ausdrucks kurz lebens v erwan dte Stimm u ngen 
der Musik. Obwohl die musikalischen Stimmungen dadurch bei 
Weitem nicht erschöpft werden,  denn für wie viele vermöehte 
man keine andre Charakteristik zu finden, als durch die musikali- 
schen Figuren oder Gange selbst, von welchen sie abhängen  
sind sie doch von besonderer Wichtigkeit insofern, als die Musik 
darin eins ihrer Mittel findet, mit andern Künsten und dem Leben 
ausserhalb der Musik in Beziehung zu treten. i) 
ll) Ob die lebensverwandten Stimmungen, was wir hier so genannt 
haben, nicht auch, wenigstens zum 'l'heil, von den melodischen und harmo- 
nischen Verwandtschaltsbeziehungen der Töne (Klänge) mit beeinflusst wer-
	        
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