Hauptmomente zu finden, die vorwiegend den Eindruck bestim-
men, ja den Eindruck in dieser Hinsicht recht eigentlich studiren.
Um so mehr aber hat die Aesthetik Anlass, auf die Composi-
tion des Totaleindruckes aus seinen Elementen einzugehen, als
einheitliche Eindrücke sich überhaupt nicht beschreiben, aber
doch nach ihrer Zusammensetzung aus verschiedenen Componenten
charakterisiren lassen, wozu sich der Anlass oftgenug bietet. Wer
will den Eindruck, den eine Orange, eine Goldkugel, eine Holz-
kugel macht, beschreiben? Dagegen lässt sich derselbe wohl durch
die Vorstellungen, die sich dazu verschmolzen haben, charak-
terisirenv
Nicht blos aber durch die, die sich darin verschmolzen haben,
sondern auch durch die, die wieder daraus hervortreten können,
was einen neuen, wichtigen Gesichtspunkt darbietet. In der That
können alle Vorstellungen, die zum geistigen Eindrncke beige-
tragen haben, auch unter Umständen wieder daraus hervortreten;
es bedarf nur besonderer äusserer oder innerer Anlässe dazu. Das
begründet die Möglichkeit, sich nach gewonnenem Totaleindruck
eingehend nach verschiedenen, doch unter sich zusammenhängen-
den Richtungen mit dem Gegenstande zu beschäftigen, was einen
zweiten Haupttheil der ästhetischen Wirkung der Gegenstände
bildet, die ja nicht blos in ihrem einheitlichen Totaleindruceke ruht.
Dieser ist so zu sagen nur das Samenkorn, aus dem eine ähnliche
Pflanze sich zu entfalten vermag, als die, aus der es entstand.
Zugleich ist jene Resultante von Erinnerungen der Quell, aus dem
die Phantasie schöpft; und da neuerdings so häufig die ganze
Schönheit durch Bezugnahme auf die Phantasie erklärt wird, so
sollte hierin eine Aufforderung liegen, diesen Quell genauer zu
untersuchen, als ich finde, dass es seither geschehen ist.
Nach der gewöhnlichen Betrachtungsweise sollte man meinen,
dass der Phantasie ein unbeschränktes Vermögen zustehe, aus
eigener Machtvollkommenheit diess und das an den Anblick eines
Gegenstandes zu knüpfen. Näher zugesehen aber ist der associirte
Eindruck der vorgegebene Stoff, den sie dazu wohl auswirken,
den sie aber nicht schaffen kann, und der Kreis associativer Mo-
mente der Spielraum, in dem. sie sich nur bewegen kann. Nun
steht ihr zwar bei dem unbestimmten Auslaufen und der allsei-
tigen Verkettung dieser Momente die Freiheit der verschiedensten
Richtungen und der verschiedensten Weite des Auslaufens, so wie