die nothwendig waren, um diese Farben zu der Vollkommenheit
zu bringen, in der sie heute verwandt werden können. Den besten
Beweis für die Richtigkeit des bei den Mussini-Oelfarlaen durch-
geführten Princips kann ich durch Vorzeigung eines nunmehr
5 Jahre alten Versuches geben.
Sie finden hier eine dicke Schicht Leinöl und eine gleich dicke
Schicht Harzölmischung, wie solch letztere als Bindemittel bei den
Mussini-Oelfarben Anwendung findet. Während die Leinölschicht zu
einer runzeligen, braunen lederförmigen Masse eingetrocknet ist, blieb
die Harzölmischung nahezu transparent und trocknete gleichmäfsig,
eben auf. Es ist selbstverständlich, dal's Pigmente, die in letzteres
Bindemittel eingebettet sind, ein klares und leuchtendes Bild für
die Dauer geben müssen, wogegen sich aus dem lederförmig braunen
Eintrocknungsvorgang bei Leinöl das Stumpfwerden von alten
Oelbildern, die ohne Harzzusatz gemalt sind, erklärt.
Es bedarf für den Beweis der Priorität dieser Mussini-Oel-
farben gegenüber den gewöhnlichen Qelfarben eigentlich keiner
weiteren Erörterung, als der Vorzeigung dieses Versuchsobjektes.
Es sei bei dieser Gelegenheit noch bemerkt, dal's bei der Ver-
wendung der Mussini-Oelfarben vielfach die irrige Ansicht vor-
herrscht, als dürften die Mussini-Oelfarben mit keinen anderen
Oelfarben gleichzeitig Verwendung linden.
Die Mussini-Oelfarben können mit allen anderen
Oelfarben zusammen verarbeitet werden.
Ferner sei bemerkt, dafs die Mussini-Malmittel kein unbe-
dingtes Zubehör zu den Mussini-Oelfarben sind, sondern dal's jedes
andere bewährte Malmittel gebraucht werden kann.
Jetzt hätte ich noch die in neuester Zeit aufgetauchten
Harzfarben zu erwähnen, wie solche von dem Baron von Pereira
zum Ueberziehen seiner Temperabilder Verwendung finden sollen.
Dem Namen nach handelt es sich hier um Farben, die frei
von fetten Oelen sind, und möchte ich nicht verfehlen, bei dieser
Gelegenheit darauf aufmerksam zu machen, dafs eine Verwendung
von Farben, deren Bestandtheile lediglich Harze und ätherische
Oele sind, nach jeder Richtung als verwerflich genannt werden
mufs. Den sprechendsten Beweis für diese Anschauung giebt das
Wirtfsche Museum in Brüssel, dessen grofse Tableanx von Wirtz
nach einem gleichen Verfahren gemalt sind, und die sich in einer