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sich begnügenden hellen und gebrannten Erden. Man soll daher
alle Farben überhaupt mit so wenig fettem Bindemittel ver-
reiben, als ohne Schädigung des Haftens und Gebundenseins
nur möglich ist.
Einreibung eingeschlagener oder zu übergehender Stellen
mit Oel oder stark ölhaltigen Retouchirflrnissen und Mahnitteln
führt bekanntlich besonders leicht Nachgelbung im Gefolge und
ist zu meiden.
Das dem Gebrauch vorhergehende Bleichen des Oeles an
der Sonne oder durch chemische Mittel schützt nicht vor Nach-
gelbent. An der Luft oder Sonne gebleichtes und eingedicktes
Oel gelbt sogar besonders heftig nach, am schlimmsten aber
alt und ranzig gewordenes Oel.
zVaclzdzzlzkellz
Firnzkse
ölhalizgcr
und Malbzztlersorfen.
Ebenso, wie die Oele allein, sind auch die mit Oel
gekochten Solidharze (oder die Harz-Oelfirnisse) und alle
Sorten aus Solidharz und Oel bereiteter Malbutter dem Nach-
gelben und Nachbräunen unterworfen; und zwar stellt sich
dasselbe stärker bei den aus den weicheren Harzen Damar,
westindischem Kopal, lVlastix bereiteten ein, als bei dem
härteren Sandarac-Oelfirniss und Zanzibarkopal-Oelfirniss, die
jedoch beide gleich zu Anfang eine dunklere Farbe haben.
Am wenigsten von allen Harzölürnissen bräunt sich Bernstein-
Oellirniss, der nicht mit gekochtem Oel, sondern mit Terpentin-
essenz und rohem Oel bereitet ist. Sein Goldton ist nicht
einmal positiv gelb zu nennen, sondern besitzt die meiste Neu-
tralität, so dass dieser Firniss die Farben weniger verändert,
als alle übrigen, und ihnen vielmehr eine angenehme, harmoni-
I Da mit gebleichtem Oel Genmaltes Anfangs hell aussieht, so wird die
später eintretende Nachgelbung nur um so auffallender erscheinen. War
dagegen das zum Farbenverreiben und Malen benützte Oel in den Flaschen
durch Stehen im Finstern schon so dunkel geworden, als es werden kann,
so wird ist es übrigens nur gutes, unverdorbenes Oel das damit Ge-
malte am diffusen Tageslicht nur heller werden können, als es zu Anfang
aussah.