lichen alten Anweisungen zur Oelfarbenbereitung. Sehr
feinpulverige Pigmente, die sich auf das Leichteste zu Oelfarben
verreiben lassen, oder solche, deren man nur selten und in ge-
ringer Quantität bedurfte, bereitete man gar nicht auf Vorrath,
sondern nur jedesmal nach Bedarf, wenn man sie gerade
brauchteä Aehnlich hat man es auch noch bis vor nicht gar
langer Zeit bei der Oelfarbenbereitung gehalten, die nicht
mehr in den Malerwerkstätten selbst, sondern ausserhalb der-
selben von F arbenreibern und J-ländlern geschäftsmässig be-
trieben wurde. Auch diese arbeiteten noch nicht auf grossen
Vorrath. Oft kam es vor, dass ein Maler eine ihm ausge-
gangene Farbe extra bei ihnen bestellen musste und bei köst-
licheren Farben, die selten gebraucht wurden, geschah dies
überhaupt immer. Pigmentpulver aber, die so leicht zu Oel-
farben zu machen waren, wie rother Zinnober, Kobaltblau
und dergleichen, hielt man sich gar nicht in Farbenblasen,
sondern rieb sie bei Gelegenheit des Gebrauchs selber an.
Dazu geschah die F arbenverreibung damals noch allgemein
nach der alten, soliden Methode mittelst Handarbeit mit Läufer
und Reibeplatte. Leicht vermeidet hier ein aufmerksamer Ar-
beiter jedes Zuviel des Bindemittelzusatzes zu den Farbenpulvern,
oder corrigirt mit eben solcher Leichtigkeit dessbezüglich etwa
begangene Versehen. So waren die Maler also auch noch
damals ziemlich allgemein mit guten, körperhaften Oelfarben,
ohne Ueberfluss an Oel, versehen und Wachszusatz zu den-
selben war nicht im Gebrauch.
Seit der Einführung der Reibmaschinen in die Oelfarben-
fabrikation sind aber andere Verhältnisse eingetreten. Die durch
Maschinenbetrieb ermöglichte Schnell- und Massenproduktion
arbeitet nur selten so gründlich, wie ein von Intelligenz und
Liebe zur Sache geleiteter Handwerksbetrieb, so sind denn auch
gar oft wenn nicht in der Regel die heutigen auf Maschinen
gefertigten Oelfarben zu flüssig und zu oberflächlich mit dem
Bindemittel verrieben; dasselbe wird sich also zum Theil von den
Farben wieder trennen und gesondert aus den Farbenkapseln
veri Precetti.
Dei
Armenini.
Cap. IX.