Volltext: Die materielle Dauerhaftigkeit der Oelmalereien (Theil 2)

lichen alten Anweisungen zur Oelfarbenbereitung. Sehr 
feinpulverige Pigmente, die sich auf das Leichteste zu Oelfarben 
verreiben lassen, oder solche, deren man nur selten und in ge- 
ringer Quantität bedurfte, bereitete man gar nicht auf Vorrath, 
sondern nur jedesmal nach Bedarf, wenn man sie gerade 
brauchteä Aehnlich hat man es auch noch bis vor nicht gar 
langer Zeit bei der Oelfarbenbereitung gehalten, die nicht 
mehr in den Malerwerkstätten selbst, sondern ausserhalb der- 
selben von F arbenreibern und J-ländlern geschäftsmässig be- 
trieben wurde. Auch diese arbeiteten noch nicht auf grossen 
Vorrath. Oft kam es vor, dass ein Maler eine ihm ausge- 
gangene Farbe extra bei ihnen bestellen musste und bei köst- 
licheren Farben, die selten gebraucht wurden, geschah dies 
überhaupt immer. Pigmentpulver aber, die so leicht zu Oel- 
farben zu machen waren, wie rother Zinnober, Kobaltblau 
und dergleichen, hielt man sich gar nicht in Farbenblasen, 
sondern rieb sie bei Gelegenheit des Gebrauchs selber an.  
Dazu geschah die F arbenverreibung damals noch allgemein 
nach der alten, soliden Methode mittelst Handarbeit mit Läufer 
und Reibeplatte. Leicht vermeidet hier ein aufmerksamer Ar- 
beiter jedes Zuviel des Bindemittelzusatzes zu den Farbenpulvern, 
oder corrigirt mit eben solcher Leichtigkeit dessbezüglich etwa 
begangene Versehen.  So waren die Maler also auch noch 
damals ziemlich allgemein mit guten, körperhaften Oelfarben, 
ohne Ueberfluss an Oel, versehen und Wachszusatz zu den- 
selben war nicht im Gebrauch. 
Seit der Einführung der Reibmaschinen in die Oelfarben- 
fabrikation sind aber andere Verhältnisse eingetreten. Die durch 
Maschinenbetrieb ermöglichte Schnell- und Massenproduktion 
arbeitet nur selten so gründlich, wie ein von Intelligenz und 
Liebe zur Sache geleiteter Handwerksbetrieb, so sind denn auch 
gar oft  wenn nicht in der Regel  die heutigen auf Maschinen 
gefertigten Oelfarben zu flüssig und zu oberflächlich mit dem 
Bindemittel verrieben; dasselbe wird sich also zum Theil von den 
Farben wieder trennen und gesondert aus den Farbenkapseln 
veri Precetti. 
Dei 
Armenini. 
Cap. IX.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.