Volltext: Die materielle Dauerhaftigkeit der Oelmalereien (Theil 2)

stehen, sind etwas anderen Charakters, als die feinen, mit 
scharfen, steilen Bruchflächen versehenen Haarrisse der spröden 
Harz-Essenzfirnisse; sie stellen zum Unterschied von diesen 
breite, thalartige, oft sonderbar gewundene Spalten mit breiig 
auslaufenden Wandungen dar. 
Das allen diesen Balsamen gemeinsame starke Nachbräunen 
wird andren Orts erwähnt werden. 
S 3. W'acl'zs. Parafßn. Tafg. 
NVachs. Die Idee, den Oelfarben Wachs zuzumischen, ist 
ein später ausgearteter Setzling der um die Mitte des vorigen 
Jahrhunderts zuerst in Frankreich aufgetauchten und dann bis 
in die neueste Zeit auch anderwärts fortgesetzten Bestrebungen, 
eine angebliche antik-griechische Technik der Wachs-Wand- 
malerei, die im Lauf der Zeiten verloren gegangen sei, wieder 
zu entdecken, oder etwas derselben Aehnliches neuzueriinden, 
zu dem Zweck nehmlich, an Stelle der unsrer Zeit unbequem 
gewordenen Freskotechnik eine bequem auszuübende und halt- 
bare monumentale Mattmalerei zu setzen. Von welchen Miss- 
verständnissen und irrigen Auslegungen antiker schriftlicher 
Nachrichten sich diese Bestrebungen auch herleiten, wie grund- 
verschieden von dem, was die Alten unter Wachsmalerei ver- 
stanclenl, und wie discutirbar in noch sonstigen Beziehungen die 
verschiedenerlei modernen Methoden von Wachsfarbentechnik 
auch sein mögen, so ist doch bei diesen gegen die Wahl des 
Wachses zum Bindemittel der Farben insofern nichts einzu- 
wenden, als dasselbe der Absicht auf Erzielung einer glanzlosen, 
matt- und hellfarbigen Malerei bestens entspricht. Ein arger 
Missgriff ist es dagegen, dieses opake, weissliche Gerinnsel einem 
Farbenmaterial hinzuzusetzen, das, wie die Oelfarben, der Her- 
vorbringung eines glänzenden, farbensatten und- durchsichtigen 
Colorites gilt.  Ferner ist auch hinsichtlich der Haltbarkeit 
weniger gegen jene a tikisirende Wachsfarbentechnik einzu- 
wenden. Bei derselbenrlvird nehmlich das Wachs vor dem Zu- 
erschöpfenden Ausführungen 
Helbig's "Wandgemälde der 
 Leipzig 1868.  Desgl. 
I 536116 die diesen Gegenstand endgiltig 
des Malers Herrn Otto Donner von Richter in 
vom Vesuv verschütteten Städte Campanigns" 
Separatabdruck.
	        
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