ist, zu Durcheinanderschichtung mit andren Farbenlagen, die
bloss das schliesslich solid und hart austrocknende ölige Binde-
mittel, oder gar einen dessen Trocknen beschleunigenden Zusatz
rasch erhärtenden, soliden Harzfirnisses enthalten, so muss die
ungleichartige Spannung, die nun beim Trocknen in solchen
verschiedenartig gemischten Schichten entsteht, nothwendig zu
Zerreissungen der schlimmsten Art führen. Der frühe Zerfall
so mancher modernsten Bilder rührt in der That von dem Miss-
brauch ihrer Autoren her, den Oelfarben Balsam Copaivae und
ähnliche unsolide Schmieren unter dem Malen zuzumischen.
Balsam Copaivae z. B. erlangt den ihm zugänglichen ge-
ringen Grad einer kurz dauernden Scheinfestigkeit nur, wenn
er, wie vorhin gesagt, als Schluss-Firniss oder in der obersten
Farbenschicht eines Bildes offen an der Luft liegt, und auch
in diesem Falle bedarf es, wenn seine Schicht nur einigermaassen
dick ist, geraumer Zeit, bis dieser geringe Erhärtungsgrad sich
auch dem Schichteninnern mittheilt. Kommt es aber einmal
vor, dass über eine solche nur erst oberflächlich erstarrte Lage
eine halbdeckende Uebergehung oder eine firnisshaltige Lasur
gestrichen wird, die rasch eine feste Haut bildet und so der
Luft den Zugang zu der weichharzigen Unterlage wehrt, so
wird diese letztere sich auf viele Monate hin weich erhalten.
Nimmt man dann nach Verlauf von Monaten um etwa
eine schönere und gleichmässigere Glätte der Oberfläche zu
erzielen, mit einem feinen Schabmesserchen Stücke der oberen,
erhärteten Lasur hinweg, so wird man unterhalb dieser das
Innere der mit Balsam gemischten Farbenlage noch so klebrig
befinden, dass sich deren Harz an die Messerklinge anheftet
und sich dann beim Bewegen derselben in Form feiner, weisser,
spinnenwebenartiger Fäden auseinander zieht. Bleiben solche
Stellen aber unberührt stehen, so wird natürlicher Weise die
obere, harte, eines festen Unterlagers entbehrende Lasur- oder
auch Deckfarbenschicht Blasen und Höhlungen bilden und endlich
Brüche und Risse bekommen, oder es entstehen Rutschungen,
wie man deren nicht selten an modernen Bildern sieht.
Die Risse, die in Schichten der Balsame selber, oder in
Lagen mit denselben vermischter Oelfarben mit der Zeit ent-