a) Echter sogenannter Velzetiarzisrfzer 217136211271. b) Balsam
Copaivae.
Diese beiden sind die relativ solidesten Balsame. Der
erstgenannte fliesst aus einer der Mastixstaude ähnlichen,
jedoch nicht gleich dieser immergrünen Pflanze, der Pistacia
terebinthus, welche in ganz Südeuropa häufig Wächst, aber nur
auf Chios, Cypern und anderen griechischen Inseln der Aus-
beutung werthe Harzmengen liefert. Den Namen „Venetianischer
Terpentin" erhielt das Harz von seinem Hauptstapelplatz Venedig.
Es war bis zum Ende des I5. Jahrhunderts in der Malerei des
Occidents in Gebrauch. Seit der türkischen Invasion Griechen-
lands hörte sein Import nach und nach auf und ist nie wieder
in grösserem Stil in Aufnahme gekommen.
b) Der Balsam Copaivae wird seit circa 200 Jahren aus
Brasilien eingeführt. Erst zu Ende des vorigen und zu Anfang
unsres Jahrhunderts versuchte man es mit seiner Anwendung
in der Malerei, gab dieselbe jedoch der sich baldigst einstellen-
den üblen Erfahrungen halber, die man damit machte, wieder
auf. Trotzdem kam der Balsam neuerdings wieder bei Manchen
in Aufnahme. Der beste ist nach der Versicherung des
Münchener Hofapothekers, Herrn Geh. Regierungs-Rath Professor
von Pettenkofer der aus der Provinz Para kommende. Dieser
Balsam muss vor dem Gebrauch ebensowohl, wie der vorge-
nannte einer Reinigung unterworfen werden, hat aber den
Vorzug einer hellen Farbe, während der sogenannte echte Vene-
tianische Terpentin bräunlichgelb ist. Bei niedriger Temperatur
und in dünner Schicht direkt der Luft ausgesetzt, erlangen sie
beide soviel Härte, dass sie sich leidlich trocken anfühlen, sowie
aber die Temperatur eine etwas höhere wird, wie z. B. an
warmen Sommertagen oder in stark geheizten Zimmern, kehren
sie zu ihrer ursprünglichen Klebrigkeit zurück. Sie lassen sich
daher in nordischen Klimaten allenfalls als provisorische F irniss-
überzüge benützen, da sie so wegen der geringen Spannung,
die ihre weichliche Masse ausübt, wenigstens keinen verderblichen
Einfluss auf die unterhalb befindliche Malerei ausüben können.
Da sie jedoch mit der Zeit durch und durch blind werden und
ihre Substanz zuletzt eine käseartige Bröckeligkeit bekommt, so