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um! dunkler Unfergrünzie
bei den Alten.
für
Oelflzalerez"
In den italienischen Malerbüchern des I6. Jahrhunderts
heisst es bei Beschreibung der farbigen Malgründe, man gebe
der Tafel oder der Leinwand den farbigen oder dunklen An-
strich, „um den darauf zu malenden Farben, oder dem Colorit
damit zu helfen (in ajuto del colore)". Das Gleiche hatte.
man ja aber auch schon vordem bezweckt und geleistet, indem
man auf weissem Grunde zuerst die Brauntuschung und auf
dieser die neutralgraue Untermodellirung anfertigte. Die Sache
kann also nur den Sinn haben, dass man jetzt rascher zum
Ziel kommen wolle und allein hieraus erhellt schon, dass ein-
saugende Malgründe, die ja die Arbeit verzögern, nicht ge-
meint sein können. Dies wird denn auch durch die näheren
Anweisungen zur Anfertigung, sei dies nun auf Tafeln, oder
auf Leinwand, überall bestätigt.
Vasari.
( Zzoeite,
210772
A utor
durclzgexclzczze
Azljjgge.
Florenz
Von der Malerei. Cap. 2I. Auf Tafeln in Oel zu malen.
Zuerst wird die Tafel vergypst (wie und in Welcher Stärke ist
nicht angegeben, ebensowenig gibt das vorhergehende 20., von
Tempera-Malerei handelnde Kapitel Aufschluss darüber). Der
Gypsanstrich wird glatt geschabt, dann 4 oder 5 Mal mit sehr
schwachem Leim (colla dolcissima) mittelst eines Schwanlmes
bestrichen.
Man macht aus Farben, die mit Lein- oder Nussöl ver-
rieben sind, einen Mischton. Vasari gibt an: Bleiweiss, Neapel-
gelb, Terra di Campane. (Terra di Campane z Glockenerde
ist eine gebrannte Thonerde, oder vielmehr eine schwarze Kruste
im gebrannten Mantel des Glockengusses, daher der Name. Sie
wird bei Lomazzo, Arinenini, Borghini und Anderen neben
Umbra, Armenischem Bolus und Schwarz unter den Schatten-
farben, als besonders für weibliche Carnation dienend, genannt,
ist also vielleicht ein mit Weiss kalt mischendes Violetschwarz.
Dann wäre die oben genannte Mischfarbe also wohl ein Grau-
violet, wie es in der That oft als Grundirungston vorkommt).