der geleimten Leinwand durchsetzt. Ich selber habe mir oft
solche Leinwand nur unter Hinweglassung des Zuckers oder
Honigs bereitet, um dann einen eigentlichen Malgrund aus
Oelfarbe mit einmaligem Anstrich daraufzutragen. Diese Grun-
dirungen, zu denen ich, wie ich hinzufügen will, stets sehr feines,
gleichmässiges, dichtes und starkes Leinwandgespinnst wählte,
haben sich als sehr solid und biegsam bewährtä
Der Gebrauch, Bilder auf Leinwand und andere Gespinnste
statt auf Tafeln zu malen, ist ebensowohl in der Tempera-,
als Oelmalerei sehr alt. Er ergab sich ganz von selbst daraus,
dass man ja auch Fahnen und Standarten, zu denen man keine
Tafeln gebrauchen konnte, mit Bildschmuck zu versehen hatte;
ebenso Wurden auch Teppiche und sogar Prachtgewänder (wie
noch heute im Orient) mit Farben bemalt. Sicher ist hier
nirgendwo, besonders aber für Oelmalerei nicht, das Gespinnst
so dick mit Gypsgrund bestrichen worden, dass dieser dazu
hätte dienen können, das Bindemittel der Farben einzusaugen.
Für pure Oelfarbengründe auf Gespinnsten will ich ein vielleicht
sehr altes Beispiel hier aufführen.
Verfahren der Oeßnzalerez" auf Leinwand mit Oeäfarllerzgruzzdirung.
Aus dem Malerlmelze vom Berge Atlzos. S 5 3.
Die griechischen Mönche vorn Berge Athos schreiben ihren
berühmten Malerrecepten bekanntlich ein sehr hohes Alter zu, das
nach ihnen bis mindestens in das I3. und I2. Jahrhundert unserer
Zeitrechnung zurückreicht. Der französische Zusammensteller
des Buches (Didron) scheint geneigt, ihnen hierin beizupflichten,
während andre Philologen, welche die Handschriften sahen, für
ein jüngeres Datum derselben, nehmlich für das 15. oder gar
1 Beistehende Figur zeigt, wie
die Leisten eines guten Blendrahmens o, 11 6,
bescheiden sein müssen. L ist die f X
gespannte Leinwand, ca und ca sind _ ß a l
die Querschnitte der Blendrahmen- H? 7'
leisten. Der Rand z, über den das Leinen gezogen wird, muss etwas
abgerundet sein, a darf das Leinen nicht berühren, weil hier sonst beim
Grundiren durch das Aufdrücken mit dem Grundirholz leicht ein fehlerhafter
Streif oder gar Knickung des Leincns eintritt.
r 31'