Volltext: Die materielle Dauerhaftigkeit der Oelmalereien (Theil 2)

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das Pigment trefflich deckend, bei mächtiger Tiefe des Tons. 
Zugleich lässt es sich zu dünnsten Lasurschichten hinabführen, 
wo es dann über hellen Unterlagen unvergleichlich schöne und 
mild leuchtende Blautöne ergibt.  Mit Weiss, Neapelgelb, 
Lichtocker und anderen hellen Deck- und Halbdeckfarben ge- 
mischt, ergibt es über dunkler Unterlage die zartesten Medien- 
töne, deren undehnirbares Blau mittelst keiner anderen Farbe in 
solcher Feinheit und Eleganz herstellbar ist. 
Mischbarkeit mit anderen Farben.  Das Pigment verträgt 
sich mit allen haltbaren Farben. Der Hypothese, als vertrage 
es sich nicht mit Bleiweiss und Neapelgelb, wird durch die noch 
heute im reinsten Glanz strahlenden blauen Lüfte altfiämischer, 
dtalienischer und -deutscher Bilder „heim geleuchtet". 
Ulirazzzezrinascläe. Es gibt eine blasrblazre und eine nur noch 
grau-grünZidz-blaue Sorte. Beide stellen lediglich die letzten, 
noch farbstoffhaltigen Produkte vor, die bei der Auswaschung 
des Ultramarinblaues aus den einhüllenden Stoffen gewonnen 
werden. Der Thonerdegehalt ist also bei ihnen gegen den 
Farbstoff im Uebergewicht und zwar ist dies bei der zweit- 
genannten Sorte so sehr der Fall, dass dieselbe, mit Oel ver- 
rieben, eher schwärzlich-grün; als noch bläulich zu nennen ist. 
 Beide Sorten sind nur noch als schwache, wenig wirksame 
Abtönungslasuren zu gebrauchen, oder, in Mischung mit Weiss, 
als halbdeckende, schwache, graue Abtönungsschichten.  Man 
verreibt sie am besten mit nur äusserst wenig Oel unter Zu- 
satz von Firniss und ätherischem Oel, weil, wie bereits berührt, 
reines Oel ihren unbedeutenden Gehalt an Farbstoff leicht gelb 
und trüb färbt.  
 Ultramzzrinßlau. Es gibt lzelle und dunkle 
Sorten, von denen die ietztereinwvorzuziehen sind. Alle sind 
von lebhafterem, aber gemeinerem Blau, als der echte Ultra- 
marin. Diesem kommt das künstliche franzäsiscke Ullrazzzarilz- 
blau am nächsten, das. nach seinem Erfinder Blau Guimet be- 
nannt wird. Verreibt man dieses mit Zusatz von etwas Bern- 
steinürniss, so bekommt es durchidessen Naturton etwas dem 
TÜn-dieswechten Ultramarins Aehnliches. 
Vön dem Deficit an Schönheit, Feinheit und Eleganz
	        
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