hatte bis vor Kurzem noch einige Schwierigkeit. Diese ist aber
jetzt in Folge des Vorhandenseins transparenten Chromoxydes,
das mit Kadmiumgeib, Terra di Siena und Firnisszusatz auch
die schönsten durchscheinenden warmen Grüntöne ergibt, ge-
hoben.
Blaue
Farben
34. Edztes Lasursteiu- oder Ultramarzäz-Blau. Der unvergleich-
lich schöne Naturton dieses Pigmentes ward mittelst der künst-
lichen Ultramarinsorten noch nicht erreicht.
Bestandtheile. Das Pigment wird aus Abfallen des Halb-
edelsteines Lapis lazuli (auch Lasurstein oder Ultramarin) be-
reitet. Kieselsaure Thonerde, kieselsaures Natron, Schwefel-
natrium und Schwefeleisen sind die Bestandtheile. Früher hielt
man das Schwefeleisen für den farbenden Theil, da es jedoch
Ultramarin gibt, der keine Spur davon enthält, so nimmt man
jetzt eine hohe Schwefelverbindung des Natriums als das färbende
Frincip an (Sch). Die Farbe wird auf umständliche Weise
aus dem Stein ausgewaschen, wobei verschiedene mehr oder
weniger mit dem Farbstoff gesättigte, dunklere oder hellere
Nuancen gewonnen werden.
Beständigkeit gegen Luft und Licht: Vortrefflich.
Bindemittel. Das Pigment bedarf massig viel Bindemittel
(circa 40-5010). Es bekommt durch dasselbe einen sehr tiefen
Ton, sondert aber mit der Zeit das Bindemittel zum T heil wieder
aus und verliert dann etwas an Tiefe. Auf alten Bildern sieht
man die Farbe zuweilen durchaus blind und weisslich geworden,
auf vielen anderen dagegen trefflich erhalten. Man nennt jenes
Blindwerden, das sich fast wie eine förmliche Decomposition
und Zerstörung des Oeles, vielleicht durch den Thongehalt des
Ultramarins bewirkt, ausnimmt, „die Ultramarinkrankheit". Die-
selbe tritt nur in unvermischtem, vornehmlich in etwas dicker
geschichtetem Ultramarin auf, selten in mässigen Schichten und
Lasuren, die mit Firniss versetzt sind und niemals in Mischungen
von Weiss und Ultramarin. Vermuthlich war so erblindender
Ultramarin mangelhaft zubereitet.
Dehnbarkeit und Lichtreflexion. In massiger Schicht ist