Bestandtheile: Salpetersaures Zinkoxyd, mit salpetersaurern
Kobaltoxydul zusammengeglüht, wobei Zinkoxyd und Kobalt-
oxyd, sich verbindend, zurückbleiben. (Sch.)
Verhalten gegen Luft und Licht. Tadellos, was die Tinte
des trockenen Pulvers anbetrifft.
Bindemittel. Die Pigmente brauchen wenig Bindemittel,
sondern sich aber, so sorgfältig und sparsam man sie auch
damit verreibt, dergestalt wieder davon aus, dass sie trocken
und glanzlos werden. Dasselbe Aussehen bekommen sie binnen
Kurzem auch auf der eingetrockneten Malerei. Dies macht sie,
da offenbare Gefahr des Nichthaftens vorhanden ist, für die
Oelmalerei bedenklich. Sie gehören zu den im Tubenfarben-
handel par excellence mit Gerinnsel versetzten Pigmenten und
werden in diesem Fall, selbstverständlicher Weise, durch die
Wachszusätze in ihrem blinden Aussehen und mangelhaften
Festsitzen nur noch weiter verschlechtert.
Dehnbarkeit und Lichtreflexion. Die Pigmente sind wegen
ihres Undurchsichtigwerdens in glänzender Oelmalerei weder
als Deckfarben, noch als Lasurfarben gut zu gebrauchen. Ihre
Dehnbarkeit ist gering. Aus Kobaltblau, Kadmium und gelbem
Ocker lassen sich Grünnüancen mischen, die ihnen an Leucht-
kraft und Dehnbarkeit, sowie auch Schönheit der Farbe weit
überlegen sind. Kobaltgrün kann daher ohne Schaden der Palette
ausser Gebrauch gesetzt werden.
Mischbarkeit mit anderen Farben. Uebrigens sind die
Pigmente mit allen haltbaren Farben verträglich.
30. Grüner (Jltranzarin hat alle üblen Eigenschaften des
Kobaltgrüns in gesteigertem Maasstabe.
3I. Grüne Kzzpferfaräerz. Malaclzitgrüzz, Grünspan, Drckgrürz,
oder Vert Paul Veronäse, oder Szlz-zcmizzfurtlzer Grziiu, Berggrün
und anderweitige, auch unter den Namen Smaragdgrün, grüner
Zinnaßer etc. gehende Kupferoxydverbindungen sind das echte,
natürliche Malackitgrün nicht ausgenommen für die Oelmalerei
gefährliche Farben, da ihr färbendes Princip eine gewisse er-
reichte Oxydationsstufe des Kupfers darstellt, die sich unter
dem Einfluss der beim Austrocknen des Oels sich bildenden
Säuren verändert, indem die Oxydation dann weiter voran-