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Indessen pHegt man Farben auch desshalb noch nich
"Normalfarben" zu heissen, weil man eine gewisse Norm angiebt,
nach der sie bereitet sind, oder sie nach einer bekannten Norm
anfertigt. Nach allgemeinem Sprachgebrauch würde dieser Titel
vielmehr ein Material bezeichnen, das durch seine Eigenschaften,
Bestandtheile und Bereitungsweise den Begriff "Farbenmaterial"
in seiner Vollkommenheit darstellte, erschöpfte, also für alle
Farbenbereitung mustergültig dastünde. Ist nun die F arbenchemie
auf dem Punct angelangt, eine solche Normalbereitung zu kennen?
Und wenn nicht, wäre es da nicht gerathen, diesen vielver-
Sprechenden Titel mit einem bescheideneren zu vertauschen?
Im
December
1892.