Volltext: Die materielle Dauerhaftigkeit der Oelmalereien (Theil 2)

Kafka 
F arben. 
22. In erster Reihe stehen die theils von Natur, theils durch 
Glühung, theils ganz künstlich hergestellten rotlzen Eisenoxyd- 
faräen. Man kann sie auseinander sondern, jenachdem sie mit 
Weiss relarzzze, gelblielzrutlze, oder aber kalte, zzirßletlielzrotlze Töne 
mischen. 
 a) Warm miselzerzde sind: Fleiselzoeker. gebrannter liekter Ocker, 
caleinirte Terra di Siena.  Die ersten beiden, lediglich zwei 
verschiedene Grade von Glühung lichten Ockers, sind allgemein 
in Gebrauch; die calcinirte Terra di Siena ist das aus dem 
heutigen Farbenhandel verschwundene herrliche Roth, das 
Rubens so oft in farbigen Schatten und Reflexen des Fleisches 
verwandte und das die rothen Zinnober- sammt den helleren 
Krapplacksorten nicht nur ersetzen, sondern vollkommen in 
Schatten stellen würde, wenn es wieder in Aufnahme käme. 
Man bereitet es, indem man die schönsten, röthesten Stücke 
gebrannter Terra di Siena aussucht und dieselben nochmals im 
Tiegel brennt (calcinirt), darauf wieder von diesen die schönsten 
Stücke auswählt, sie, da sie nun eine ausserordentliche Härte 
besitzen, in einem Metallmörser zerstampft, dann mit Wasser 
auf dem Reibsteine möglichst fein verreibt und sie nachher auf's 
Sorgfaltigste schlämmt, wobei man noch viele schwärzende Eisen- 
theilchen zu Boden fallen sehen wird. Das sorgfältig ausge- 
ülterte helle, reine Roth trocknet man gut und verreibt es mit 
Oel und Firniss. Nur ist es sehr schwer zu verreiben und dieses 
ist wohl der Grund, aus dem die Oelfarbenfabriken es nicht 
führen. Es würde die Maschinen ruiniren. 
Warm mischende, ganz natürliche rothe Eisenoxydfarben 
sind: die leelle Terra de" Pozzuali (selten geworden), Venefianer- 
roth (vielleicht der vorigen an Bestandtheilen identisch) und das 
von Farbe minder schöne, auch dunklere Neapelroth. 
b) Kalt misekende, theils natürliche, theils künstlich bereitete 
rotlzeEisenoxyzyarben sind: Die dunklere, laekartzge T erra di Pxzzuoli, 
die jedoch im Handel äusserst selten ward, weil die in der 
Solfatara befindliche Mulde (bei Pozzuoli), in der man sie grub, 
erschöpft ist. Sicherlich wären jedoch in anderen ausgebrannten
	        
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