Volltext: Die materielle Dauerhaftigkeit der Oelmalereien (Theil 2)

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Grünerde zu ersetzen. Anstatt der gebrannten Umbra wird zu- 
weilen. fälschlich, Kasselerbraun verkauft. (Siehe Nr. I8.) 
I8. Kasseler Braun, Kölnzlrclz Braun, Vandyfäbrazzlz. Ihr 
Hauptbestandtheil ist Braunkohle. Sie verlieren sämmtlich bald 
ihre anfängliche durchsichtige Tiefe, auch wenn sie mit F irniss 
gerieben werden, bekommen einen trübgrauen Ton und sondern 
sich nach dem Trocknen mit der Zeit so sehr vom Bindemittel 
aus, dass man sie als trockenes Pulver vom Bild wegwischen 
kann. Sie sind von der Palette zu verbannen und werden 
durch die gebrannte cyprische Umbra oder echte gebrannte 
umbrische Erde vollkommen ersetzt, da sie dieser so ähnlich 
sehen, dass sie im Farbenhandel zuweilen deren Namen be- 
kommen. Diese Verwechselung ist leicht nachzuweisen, wenn 
man das Pigment in's Feuer legt. Ist es Braunkohle, so ver- 
brennt es mit Flamme zu Asche. Ist es Umbra, so bleibt es 
unversehrt. 
Neubraun. Unter diesem Namen kommt, als Ersatz für 
Kasseler Braun, eine aus gebrannter Terra di Siena und Elfen- 
beinschwarz gemischte, also vollkommen brauchbare Farbe vor. 
I9. Rämisclzlzraulz ist eine schöne Cyan-Kupferfarbe, daher 
sie, wie alle Kupferfarben, mit Oel verrieben, sich verändert. 
Sie ist anderen Farben gefährlich und darf besonders nicht mit 
Kadmium gemischt werden. Vielleicht wäre sie, mit viel F irniss 
verrieben und durch F irnissüberzug isolirt, haltbarer. 
20. Mumie oder Mumiin. Aus ägyptischen Mumien aus- 
gezogenes Harz, asphalthaltig, ist eine reine Lasurfarbe, die, mit 
Oel verrieben, etwas deckender, mit Firniss, sehr transparent 
wird. Sie kann durch gebrannte echte Umbra ersetzt werden; 
sie ist von zweifelhafter Dauerhaftigkeit, doch jedenfalls dauer- 
hafter, als der absolute 
 ASZÜIZCZZI, der in kurzer Zeit blind, grau und vollkommen 
splitterig wird und unbedingt von der Palette zu verbannen ist. 
2I. Brauner Lark, Madderbraun, Braun-Fink, dunkles Stil 
de Grain sind Pflanzenextrakte und gleichfalls von der Palette 
zu verbannen, da sie in kurzer Zeit vollkommen hinfällig werden.
	        
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