154
{irnisse und zu massigem F arbeninlpasto man malte damals
noch nicht zum Greifen plastisch angewiesen worden zu sein.
Diese Umstände werden also wohl sämmtlich ein rasches Aus-
trocknen der oben besagten Studien begünstigt haben und so
war das in diesen vorhandene Chromgelb bald vor der Sauer-
stoffentziehung geschützt. Verhielte sich dies so, so wäre leicht
noch weiter nachzuhelfen, indem man die Farbe, erstens, mit
Zusatz von solidem nicht balsamhaltigem Firniss verriebe und
sie dann auf dem Bild, nebst ihren Mischungen, nach dem
Trocknen durch einen kräftigen Oel-Harzüberzug baldigst noch
weiter von der Luft isolirte. Sieht man doch die Farbe auch
an Lackarbeiten, Wagenanstrichen und Aehnlichem selbst dem
Sonnenschein und bösen Wetter wacker Stand halten.
Dehnbarkeit und Lichtreflexion. Chromgelb und -Orange
sind sehr leuchtende und intensive Farben, bedeutende Deckkraft
besitzen sie aber nicht. Auch aus diesem Grunde scheint es
sich zu empfehlen, sie mit starkem Firnisszusatz zu versehen,
um so ihre Intensität noch zu steigern und sie zu vollen Lasur-
farben zu machen.
Schluss. Experimentirt man also auf den hier angegebenen
Wegen, so kann die Farbe bei geeigneter Bereitung mit Binde-
mittel wahrscheinlich noch zu Ehren kommen. Doch ist sie
jedenfalls, bis dieses eintritt, durch die Kadmiumsorten bestens
ersetzt.
Äilzfggfä. Chromsaures Zinkoxyd. (Sch) Lichter und
zärtermvon Ton, als helles Chromgelb, etwas in's Grünliche
(Limonengelbe) fallend.
Verhalten gegen Licht und Luft. Die Farbe ist von
vollkommener Beständigkeit, in dickem sowohl, als dünnem Auf-
trag, als Unterlage und als Decke.
Bindemittel. Zinkgelb muss vorsichtig mit Oel angerieben
werden: da es zu den Pigmenten gehört, die, im Gegensatz zu
manchen Erden, zu Anfang der Präparation sehr viel Flüssigkeit
zu verlangen scheinen, um dieselbe bei feinerer Verreibung zum
Theil wieder von sich zu geben. Bei unaufmerksamer Ver-
reibung-wird die Farbe daher leicht breiig, lässt auch, nachdem
sie in Tuben gefüllt ist, gern wieder Oel aus und wird daher