Volltext: Die materielle Dauerhaftigkeit der Oelmalereien (Theil 2)

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II. Clzrozzzgelb; Ziznmzengelbzs, lzoclzgelläes, ararzgefarbzges Chrom 
darf, als vielumstrittenes Pigment, hier nicht unbesprochen bleiben. 
Bestandtheile.  Chromsaures Bleioxyd; das orangefarbige, 
basisch chromsaures Bleioxyd. Im Handel kommt häufig un- 
echtes und unrichtig bereitetes Chromgelb vor. (Sch.) 
Verhalten gegen Luft und Licht; Bindemittel.  Als Wasser- 
farbe gilt das hochgelbe und orangefarbige chromsaure Bleioxyd 
für haltbar. Die hellste Nuance soll einen trübbräunlichen Stich 
annehmen und hiemit auch alle Mischungen, in die sie eingeht, 
schwärzlich machen. (Vergl. 4. Kadmium, die Schlussbemerkung.) 
Als Oelfarbe soll alles Chromgelb und Chrom-Orange seine 
Farbe dadurch einbüssen, dass der Chromsäure ein Theil ihres 
Sauerstoffgehaltes bei Gelegenheit des Austrocknungsprocesses 
des Oeles entzogen und andrerseits das Chrom durch die sich 
bildenden Oelsäuren umgefärbt werde. Viele wollen daher diese 
Farben gänzlich von der Palette verbannt wissen, Andere Wieder 
halten sie für beständig, ausgenommen etwa die hellste Nüance. 
 Ehe das weit ausgiebigere Kadmium allgemein in Gebrauch 
kam, habe ich helles sowohl, als hochgelbes Chrom vielfach, 
seltener Chromorange, zur Verstärkung der Ockerfarben ver- 
wendet, oder es in Mischung mit Schwarz oder mit Kobaltblau, 
auch wohl etwas Bleiweiss oder Neapelgelb hinzunehrnend, zu 
Baum- und Wiesengrün gebraucht; oder habe, endlich, aus 
Mischung von Bleiweiss oder Neapelgelb mit Chromgelb licht- 
reHektirende Untergründe für allerlei farbige Lasuren gelegt. 
Vor 30-40 Jahren gemalte Studien betrachtend, in denen 
Chromgelb mit Sicherheit so vorkommt, kann ich nach bestem 
Gewissen in das der Farbe von Vielen gegebene schlechte Zeug- 
niss nicht mit einstimmen. 
Vielleicht gibt es einen Mittelweg. Erstens, wurden vor 
40 und noch vor 30 Jahren, da man von solchen wissenschaft- 
lichen Fortschritten, wie Reibemaschinen und jahrelanger Maga- 
zinage noch Nichts wusste, die Oelfarben noch unvergleichlich 
viel solider und sparsamer mit Oel verrieben, auch von den 
Malern noch nicht in so schlickeriger Consistenz verlangt, wie 
heute vielfach der Brauch ist. Zweitens, erinnere ich mich, 
schon von meinen ersten Lehrern zum Zusetzen solider Trocken-
	        
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