Volltext: Die materielle Dauerhaftigkeit der Oelmalereien (Theil 2)

durch ersteres wird sie dann mit Bleiweiss und anderen Farben 
unverträglich; das zweite saugt Luftfeuchtigkeit ein, krystallisirt 
aus und erzeugt Rissigkeit. (Nach Tol.) 
Verhalten an Luft und Licht. Die reine Farbe ist beständig, 
wenn richtig mit Bindemittel versehen, doch mag sie ähnlich, 
wie Bleiweiss, vor schlechter, schwefelwasserstoffhaltiger Luft 
zu behüten sein. 
Bindemittel.  Die Farbe erheischt etwas reichlicheren 
Bindemittelzusatz, als Bleiweiss (circa 181,), sondert aber gern 
wieder einen Theil davon aus, wenn sie einige Zeit in Tuben 
aufbewahrt wird. Sie gehört daher zu denjenigen Oelfarben, 
die von Fabrikanten der längeren Magazinage halber häufig mit 
Gerinnselzusatz versehen werden. Man habe also Acht und 
nehme an der Bindemittelaussonderung lieber nicht so leicht' 
Anstoss. Dieselbe tritt bei den zu ihr neigenden Pigmenten 
bereits nach Verlauf einiger Wochen nach der Anfertigung ein, 
.wo also von Verdorbensein des Oels noch keine Rede sein 
kann. Bloss, wenn man an Aussehen und Geruch bemerkt, 
dass das Oel verdorben ist, oder wenn das Pigment selber, 
vollkommen vertrocknet, neben dem ausgelaufenen Oel im Tubus 
liegt, ist eine solche Farbe nicht mehr brauchbar. 
Da alles Neapelgelb bald und scharf austrocknet, so ist es 
in deckender Schicht ganz vor Firnisszilsatz zu bewahren. In 
sehr dünner Lasurschicht hingegen kann man ohne Schaden 
etwas Oel-Harzßrniss zusetzen, andrerseits natürlich auch des 
Nasshaltens und Feinvertheilens halber Petroleum oder Petro- 
leum -l- Terpentinöl. 
Dehnbarkeit und Lichtreflexion.  Vortreffliche, hellleuch- 
tende Deckfarbe bei hohem und mittelhohem Auftrag, lässt 
sich Neapelgelb durch Zusatz von etwas Oel-Harzfirniss oder 
aber ätherischem Oel bis zu den zartesten, halbdeckenden und 
endlich durchsichtigen Lasurschichten hinabführen; Letzteres ist 
vorzüglich auf weisser Unterlage der Fall. 
Mischbarkeit mit anderen Farben.  Auch Neapelgelb soll 
sich nicht mit Zinnober, Kadmium und Ultramarin vertragen, 
Weil diese Schwefelverbindungen sind, doch steht diese Annahme 
hier ebenso in der Luft, wie bezüglich des Bleiweisses. (Siehe 
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