Volltext: Die materielle Dauerhaftigkeit der Oelmalereien (Theil 2)

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können. Es vrird erörtert, was überhaupt unter einem guten 
Malmaterial zu verstehen sei und welchen Anforderungen ein 
solches zu genügen habe. Hiebei werden die verschiedenen 
Materialsorten der absoluten Oelfarben, der Harzfarben, Harzöl- 
und Petroleumfarben hinsichtlich ihres Leistungsvermögens 
besprochen. Mancherlei Irrthümer der heutigen Materialbereitung, 
bei denen man sich unbegründefer Weise auf ältere kunsttheo- 
retische und kunsttechnische Schriften beruft, werden aus diesent 
letzteren selbst widerlegt. Alte Maler Anweisungen zum Reinigen 
und Prüfen der Farbstoffe und Oele, zum Firnisskochen, Binde- 
mittelbereiten und Farbenreiben werden hervorgeholt, damit die 
Neueren sich wieder häufiger zum Betrieb dieser Dinge angeregt 
fühlen möchten, bei demselben die Eigenschaften ihres Materials. 
besser kennen lernen. Kurz, neben der Umkehr zu einer ratio- 
nellen Behandlung des Materials wird auch der Umkehr zu jener 
Art von Theilnahme an dessen Bereitung das lrVort geredet, 
deren sich jeder Maler betleissigen kann, da sie nicht sowohl 
Sache wissenschaftlicher Erforschung, als sinnlich feiner Beobach- 
tungsgabe und Geschicklichkeit ist, gerade desshalb aber zu. 
einem specifisch künstlerischen Wissen über das Material führt, 
das die beste Wappnung gegen die Verkehrtheiten, Irrthümer 
und Willkürlichkeiten des fabrikmässig wissenschaftlichen Recepte- 
Wesens solcher Farbenchemiker sein möchte, die alles Begriffs 
von Art und Bedarf der Malkunst entbehren. 
Von dem, was der Verfasser bei dieser Gelegenheit zur 
Verwahrung künstlerischer Erfahrungen und künstlerischen 
Wissens und Könnens gegen die Anmaassung neuester Halb- 
gelehrter sagen zu müssen glaubte, braucht er wohl nicht zu- 
versichern, dass es nicht gegen ächtes Gelehrtenthum gerichtet sei. 
Bei der Vielfältigkeit der zu besprechenden Gegenstände 
zerfiel die Schrift in viele kleine Aufsätze; da es ja Niemanden 
einfallen wird, dieses Buch als ein einheitliches Ganzes in einem 
Zuge und Zusammenhange zu lesen, so schien es räthlich, jeden 
dieser Aufsätze als Ganzes für sich zu behandeln. Hieraus-
	        
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