den Farbenbrei unter dem Verreiben oftmals mit reichlichem
Nachguss ätherischen Oels anfrische und befeuchte. Gerade
hier wird denn das raschverdunstende Terpentinöl vorzuziehen
sein, weil das nassbleibende Petrol mich über das Quantum
der eigentlichen dem Farbenpulver beigebrachten Bindemittel-
flüssigkeit täuschen und dasselbe grösser erscheinen lassen
könnte, als es in Wirklichkeit ist.
Bei den soeben erwähnten Mischungsbeispielen diente als
Maasseinheit zum Verleihen der Proportionen der Ingrediente
ein Harzessenzfirniss, dessen Verhältniss zwischen Harz- und
Essenz-Gehalt bekannt war. Somit war denn auch bekannt,
in welchem Verhältniss das Harz zu dem diesem Essenzflrniss
hinzugesetzten fetten Oel stünde, oder mit anderen Worten,
wie sich Oel und Harz in dem eigentlichen beim Pigment
zurückbleibenden Bindemittel zu einander verhalten würden.
Habe ich statt dessen einen Harz-Oelfirniss mit bekanntem
gegebenem Verhältniss zwischen Harz und Oel, so messe ich
mit dem Maassverhältniss des Harzes als Einheit die bei den
diversen Mixturen hinzuzufügenden Quantitäten verdünnenden
fetten oder ätherischen Oeles ab.
Bei Mischung aus Essenzfirniss und fettem Oel gibt man
den Petrolzusatz stets zuletzt, niemals aber zum Essenzfirniss
allein, weil in diesem sonst leicht Emulsion und Harzfällung
entsteht.
Zum Abmessen der Proportionen hält man sich gewöhn-
liche cylindrische F irniss- oder Oelfiäschchen, auf die man mit
Gummi arabicum einen Streif regelmässig liniirten Schreibpapiers
senkrecht aufklebt.