Volltext: Die materielle Dauerhaftigkeit der Oelmalereien (Theil 2)

den Farbenbrei unter dem Verreiben oftmals mit reichlichem 
Nachguss ätherischen Oels anfrische und befeuchte. Gerade 
hier wird denn das raschverdunstende Terpentinöl vorzuziehen 
sein, weil das nassbleibende Petrol mich über das Quantum 
der eigentlichen dem Farbenpulver beigebrachten Bindemittel- 
flüssigkeit täuschen und dasselbe grösser erscheinen lassen 
könnte, als es in Wirklichkeit ist. 
Bei den soeben erwähnten Mischungsbeispielen diente als 
Maasseinheit zum Verleihen der Proportionen der Ingrediente 
ein Harzessenzfirniss, dessen Verhältniss zwischen Harz- und 
Essenz-Gehalt bekannt war. Somit war denn auch bekannt, 
in welchem Verhältniss das Harz zu dem diesem Essenzflrniss 
hinzugesetzten fetten Oel stünde, oder mit anderen Worten, 
wie sich Oel und Harz in dem eigentlichen beim Pigment 
zurückbleibenden Bindemittel zu einander verhalten würden. 
Habe ich statt dessen einen Harz-Oelfirniss mit bekanntem 
gegebenem Verhältniss zwischen Harz und Oel, so messe ich 
mit dem Maassverhältniss des Harzes als Einheit die bei den 
diversen Mixturen hinzuzufügenden Quantitäten verdünnenden 
fetten oder ätherischen Oeles ab. 
Bei Mischung aus Essenzfirniss und fettem Oel gibt man 
den Petrolzusatz stets zuletzt, niemals aber zum Essenzfirniss 
allein, weil in diesem sonst leicht Emulsion und Harzfällung 
entsteht. 
Zum Abmessen der Proportionen hält man sich gewöhn- 
liche cylindrische F irniss- oder Oelfiäschchen, auf die man mit 
Gummi arabicum einen Streif regelmässig liniirten Schreibpapiers 
senkrecht aufklebt.
	        
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