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zu Firniss verbinde, zuvor extra am Feuer schmelzen. Denn
um es in den Zustand der Flüssigkeit überzuführen, bedarf es
eines Hitzegrades, der weit höher, als der Siedepunkt der fetten
Oele liegt und bei dem nun gar die ätherischen Oele mit
Explosion in Dampf aufgehen würden.
Werkzeug: Man hat einen feuerfesten Glaskolben von
dünnem Glas, mit sehr langem dünnem Hals, welcher an seinem
oberen Ende eine trichter- Vß-äx
förmige Erweiterung hat, oder ka-N
in den man in Ermangelung V eerlieTt
derselben einen kleinen Glas- flß___
trichter setzen kann. H ist F
ein hölzerner Griff, wie bei
Figur zu Recept 1, mit ge-
glühtem Draht am Halse des
Kolbens befestigt. Ein sehr h,
u";
lebhaftes und unausgesetzt so
zu erhaltendes Kohlenfeuer
brennt in einem eisernen
Kohlenbecken, wie bei Figur
zu Recept I, doch ohne den Fig 3_
Tiegel mit dem Sandbad.
Das beste und zugleich billigste Bernsteinharz, das man
zum Schmelzen wählen kann, ist der sogenannte „Korallen-
bruch"; so heisst man die kleinen Bruchstücke, die beim An-
fertigen von Schmuckgegenständen welche ja aus dem besten
und hellsten Bernstein geschnitten oder gedrechselt werden
abfallen. Man sucht die hellfarbigsten und durchsichtigsten
dieser kleinen Stücke aus und zerstampft sie in einem Metall-
mörser zu Pulver, wobei es nicht sowohl darauf ankommt, dass
dieses sehr fein sei welches im Gegentheil hinderlich wäre,
da. sich so fein gepulverter Bernstein leicht zu Klumpen zu-
sammenballt als dass die Körner, die etwas grösser, als
Hirsekörner sein können, recht gleichrnässig sind. Von diesem
Pulver schüttet manl einen Esslöffel voll in den Glaskolben,
auf den Flaschenhals.
Glastrichterchens
Vor dem Ansetzen des