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man mit dem Löffel abschöpft und beseitigt. Dann nimmt
man den Tiegel vom Feuer, lässt den Firniss etwas abdampfen
und giesst ihn wie bei Recept I durch einen mit
etwas Werg oder einem Stückchen Tüll versehenen Glastrichter
in ein vorher erwärmtes Fläschchen u. s. W.
Recept 3. Malbutter aus Mastix und fettem Oel zu machen.
Man verfährt ganz ebenso, wie bei der Schmelzung im Tiegel
in Recept 2, bloss dass man das Oelquantum in dem Grade
verringert, dass es das im Boden des Tiegels ausgebreitete
Mastixpulver nur eben bedeckt. Dann rührt man während des
Schmelzens um, wie bei Recept 2, wirft zuletzt die Prisen ge-
pulverten Alauns hinein und schäumt ab. Da dieser Firniss
in Folge des geringen Oelquantums sehr dickflüssig ist, so drückt
man ihn, um ihn von den im Mastix gewesenen Schmutz-
theilen u. s. W. zu befreien, durch ein reines in Beutelform ge-
brachtes Leintuch in ein reines glasirtes Schüsselchen. In diesem
lässt man ihn, gut vor Staub behütet, circa 12-18 Stunden
lange ruhig stehen. Er ist dann noch steifer und dicklicher,
oder zu einer sogenannten Malbutter geworden, die man, statt
in Fläschchen, in gewöhnliche, auch zum Aufbewahren der
Oelfarben dienende Zinkkapseln oder -Tuben füllt.
Recept 4 und 5. Sandarak-Oelfirniss und Sandarak-Ma1-
butter zu bereiten. Man verfährt mit dem Sandarakharz ebenso,
wie in Recept 2 und 3 mit dem Mastixharz verfahren wird.
Nur bedarf der Sandarak eines weit höheren Hitzegrades zum
Schmelzen, als der Mastix, und ist erst bei eintretender Bräunung
innig genug mit dem Oel verbunden 1.
Auch ein Gemisch von I], Mastix und I], Sandarak gibt,
wie in Recept 2 und 3 behandelt, trefflichen Firniss und treff-
liche Malbutter.
Recept 6. Bernsteinfirniss zu bereiten. Während die
vorgenannten Harze direct in dem fetten Oel, das Mastixharz
auch direct in Terpentinöl zu Firnissen gekocht werden können,
muss man das Bernsteinharz, damit es sich mit solchen Oelen
sich Sandarak nicht vollkommen klar.
I In Tgrpentinessenz löst
Zweiter Theil, Cap. I, S I.
Siehe