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hohen Schicht feinen, trockenen Sandes belegt. Diese Vor-
richtung nennt man „ein Sandbad". Sie dient dazu, das hinein-
gesetzte Schmelzgefäss F und dessen Inhalt vor der directen
Berührung mit der jähen, bräunenden oder schwärzenden Feuer-
gluth zu bewahren.
F ist eine circa V, Liter haltende Flasche von dünnem
feuerfestem Glas, mit langem Hals, an welchem ein hölzerner
Griff, [1, mittelst eines an seinem Ende befindlichen geglühten
Eisendrahtes befestigt ist, so dass man die Flasche, ohne sich
die Hand zu verbrennen, sobald es Zeit ist, vom Sandbad hin-
wegnehmen, oder sie auch während des Schmelzens zuweilen
bewegen und schwenken kann.
In die Flasche schüttet man, bevor sie in das Sandbad
gesetzt wird, 1 Gewichttheil Mastixkörner (die schönsten,
klarsten und reinsten, die man bekommen kann) und giesst
21], bis 3 Gewichttheile Terpentinessenz darauf. Man richtet
es so ein, dass das Volumen der Mastixkörner und des Terpentin-
öls nicht über die Hälfte des F laschenbauches beträgt, damit
die beim Schmelzen sich bildenden Dämpfe leicht und bequem
abziehen können.
Das Feuer kann ein sehr gelindes, kaum glimmendes,
Hammenloses sein, da sich das Mastixharz schon bei massiger
Hitze in dem Terpentinöl löst. je gelinder das Feuer ist, desto
heller und farbloser wird der Firniss. Im Sommer kann man
diesen Firniss auch ohne Feuer bereiten, indem man die Flasche
einige Zeit lang an einem täglich von der Sonne beschienenen
Ort aufstellt.
Am Feuer, im Sandbad, ist die Schmelzung binnen etwa
20 Minuten vollendet. Man nimmt die Flasche, sobald man
Alles geschmolzen sieht, vorn Sandbad hinweg, giesst den In-
halt in ein reines, erwärmtes Fläschchen durch einen Glastrichter,
in dem ein Stückchen Tüll oder ein Häuflein Werg steckt,
an welchem die etwa mit dem Mastixperlen vermischt gewesenen
Unreinigkeiten hängen bleiben, während der F irniss hindurch Hiesst.
Dann lässt man den F irniss sich auskühlen, verkorkt das
Fläschchen gut und wartet einige Tage, bis der Firniss sich
unter ruhigem Stehen abgeklärt hat.