können also die häuügen Drohungen, die man gegen die in der
Regel ungenannt bleibenden Fälscher ausstösst, man werde ihnen
das Handwerk stören, nur geringe Wirkung thun und es fehlt
den unaufhörlichen, in einem sehr selbstbewussten, hoch wissen-
schaftlichen Ton gehaltenen Reclamen die Ueberzeugungskraft.
S0 entbehrt diese Bewegung bis jetzt alles praktischen
Erfolgs. Selbst der Handel mit den verrufensten Malmaterialien
dauert offen und ungenirt weiter und die Führer selber mussten
sich dazu herbeilassen, ihren Clienten durch Schrift und Bild zu
verstehen zu geben, dass man auch bei ihnen solche beziehen
könne, immer (wunderbarer Weise) unter Zusicherung unver-
fälschter Echtheit.
Diese Schwächen und Inconsequenzen der Durchführung
ergaben sich ganz von selber und mit Nothwendigkeit aus der
principiellen Fehlerhaftigkeit des eingeschlagenen Weges. Es
kann sich keine Wissenschaft der Welt dazu anheischig machen,
ein Material auszulinden, dem sie a priori das Praedicat der
Dauerhaftigkeit zusichern dürfte. Die Dauerhaftigkeit einer Sache
kann nur durch sich selber bewiesen werden und für das heute
Entstandene liegt die Erhebung dieses Beweises in einer fernen
Zukunft. Setzt sich eine Wissenschaft aber vor, für einen
gewissen Zweck etwas Dauer Versprechendes zu erfinden, so
muss sie sich vor Allem von diesem Zweck und von der
Behandlungsart, der das zu beschaffende Objekt bei dessen
Erfüllung unterworfen sein wird, eine genaue Vorstellung zu erwerben
suchen, um so mehr, wenn die Art und Weise dieses Zweckes ihr so
fremd {und schwer zugänglich ist, wie z. B. der Chemie die
Kunst des Malens. Denn zu was hiilfe der Malerei ein Mal-
material von noch so eiserner Dauerhaftigkeit, mit dem man
nur mit grosser Schwierigkeit malen könnte, oder wieso wäre
ein übrigens noch so robustes Material, das nur gerade die
Behandlung nicht vertrüge, der es beim Malen unterworfen
werden muss, ein solides Malmaterial? Hat also eine Wissen-
Schaft nach eignem Geständniss auf einem solchen Gebiet noch