auch ihrerseits, wenn sie ihren Dienst gethan hätte, alsbald zu
beseitigen wäre, Wie in S 21, c gesagt ist. Fände sich ein Ve-
hikel, geeignet den gewöhnlichen Oelfarben sowohl, als den
Harzöl- und Harzessenzfarben gemeinsam zu solchem vorher
von keiner dieser Materialarten besessenen entscheidenden, neuen
und charakteristischen Vorzug zu verhelfen, so würde das hier-
mit ausgestattete Material ein neues und billiger Weise nach
dieses Vehikels Namen zu benennendes sein.
Das Petroleum (Steinöl, Erdöl, olio di sasso der Italiener
des 16. und Iyzjahrhunderts, Naphta der Byzantiner und Griechen,
Mum der alten Aegypter) ist ein in dem unvergleichlichen
chemischen Laboratorium der Natur bereiteter Extract aus
animalischen Verwesungs-Stoffen. Mannigfach sind die Formen
seines Vorkommens. Bald tritt es in Folge eines Jahrtausende
langen Oxydationsprocesses in fester Form als Asphalt oder
Erdpech auf, bald als Weicheres Erdwachs (Ceresin), bald wieder
entweicht es als brennbares Gas aus dem Boden, steigt als flüssiger
Springquell aus der Tiefe hervor, oder verräth sich, mit schillern-
den Farben auf Wasserläufen schwimmend. Und in diesen
letzteren flüssigen Formen, oder als eigentliches Erdöl zeigt es
sich an den zahlreichen Stellen seines Vorkommens, die man
bis heute kennt, an Bestand und Mischungsverhältnissen seiner
Componenten mannigfach wechselnd. An vielen seiner Quellen-
orte kommt es in pechig brauner Färbung aus der Erde, indem
es hier bereits reichlich mit festen, asphaltartigen Theilen ge-
mischt ist; so z. B. in den galizischen, russischen und amerika-
nischen Quellen. Zugleich ist in manchen Gegenden sein Ge-
halt an wachsartiger Substanz (Ceresin), aus der dann künstlich
das sog. Vaselin und Paraffin bereitet wird, ein relativ be-
deutender so z. B. beträgt derselbe in galizischem Erdöl
II-l2Of„, in solchem vom kaspischen Meer in nord-
amerikanischem 2-3OIO des ganzen Gemenges, anderswo
sinkt er wieder auf ein Minimum herab, wie z. B. in dem
geschätztesten Erdöl von Baku, dessen Gehalt an Paraffin nur
o,250[„ des Gemenges ausmacht. Die von solchen festen
Stoffen reinsten Erdölquellen aber, die man bis jetzt kennt, finden
sich in Italien. Sie ergeben ein Steinöl von angenehmem