Um die Erdfarben oder Ocker in besonderer Schönheit zu
bekommen, kann man sich bei den Händlern und Droguisten,
welche dieselben en gros verkaufen, die schönsten und reinsten
Stücke aussuchen, um dieselben dann durch Schlämmung zu
reinigen. Zu diesem Behuf zerstarnpft oder zerreibt man die
Farbe zu leidlich feinem Pulverx und schüttet sie in einen Topf
voll reinen destillirten oder Regen-Wassers. Man lässt sie eine
Weile ruhig stehen, so dass sie sich in dem Wasser zu Boden
setzt, aller leichte Schmutz und Staub aber, der etwa in ihr
vorhanden ist, auf des Wassers Oberiiäche zu schwimmen kommt,
von der man ihn dann abschöpft, oder mittelst Ueberfüllung
des Gefässes mit Wasser ablaufen lässt.
Zum eigentlichen Schlämmen dienen mehrere etwa ein
Liter haltende Glasgefässe, die am besten die hier bei-
stehende Form haben. Man schüttet den von I?
leichtem Staub und Schmutz befreiten Farben- ging
schlamm in das erste dieser Gefässe, das bis ß Tuum {i lll
zu circa I], seiner Höhe mit reinem destillirtem {i'll [WM
oder Regen-Wasser gefüllt sei. Man rührt E;
und schwenkt die Farbe tüchtig mit dem
Wasser durcheinander und lässt sie dann stehen.
Wenn das Wirbeln des Wassers sich zu be- J
ruhigen anfängt, werden sich die schmutzigen, 1 n 17T
sandigen Theile, oder die noch wenig oxydirten 7
schwärzlichen Eisentheile der Ockerfarbe, als
die schwereren, zu Boden setzen, während die Flg" 1'
leichtere reine Farbe im Wasser noch suspendirt bleibt. So-
bald man sieht, dass sich ein ziemlicher Theil des schweren
Schmutzes zu Boden setzte, giesst man den Inhalt des Gefasses
in das zweite, rein, aber leer bereit gehaltene Gefäss ab, wobei
man acht hat, dass womöglich Nichts von dem schmutzigen
Bodensatz mit hinüber kommt. Dies wird durch das Knie des
ersten Gefässes bei a erleichtert, das bei einiger Vorsicht der
Operation die schweren Theile zurückhält. Man verdünnt nun
entweder trocken,
oder,
noch
besser,
mit Wasser
auf
der Farben-
reib erplatte.